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65. Mitgliederinformation

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Liebe Vereinsmitglieder, liebe sonstige Vereinsförderer,

noch ein besonderes Jahr geht dem Ende entgegen. Ehrlich gesagt, sind wir aber schon in Gedanken im Neuen Jahr 2022. Dann „hoffentlich“ wieder etwas normaler und zurück in Sri Lanka bei unseren „Rosenkindern“. Seit der letzten Mitgliederinformation ist gerade erst 1 Monat vergangen, allerdings ist in der Zwischenzeit eine Menge passiert im Umfeld unserer Projekte. Das Ganze dann auch noch von einer positiven Seite. Und das in weiter unbestimmten Corona-Zeiten. Zumindest erscheint die Lage in Sri Lanka weiter recht stabil. Mit anderen Worten, ich gehe aktuell davon aus, dass wir am 29. Januar 2022 in den Flieger nach Sri Lanka steigen. Wir – werden aber nur meine Frau, Petra Gerlings und ich selber sein. Die Idee auch weitere Mitglieder mitzunehmen können wir leider nicht realisieren. Die Urlauber Corona-Regeln in Sri Lanka bleiben trotz weiterhin vergleichsweise sehr niedriger Inzidenz sehr streng und lassen die Kombination von Urlaub bzw. Ayurveda mit Rundreise bzw. Projekte schauen aktuell und wohl auch noch im nächsten Februar nicht zu. Insofern werden wir uns in den 30 Tagen voll auf das Projektgeschäft der Rosenkinder konzentrieren. Als Einstimmung auf Sri Lanka waren wir beiden am letzten Wochenende in Berlin auf Einladung der Botschafterin von Sri Lanka Mrs. Manori Unanbuwe. Die Lage und weitere Einschätzung für Sri Lanka und insbesondere aber auch die unserer Projekte wurde intensiv bei einem herrlichen Rice and Curry Lunch besprochen. Das machte Mut und schmeckte vorzüglich Sri Lanka Style.

…und parallel gab es dieverschiedensten Aktivitäten rund um die vielfältigen und erfolgreichen Projekte der „Rosenkinder“ in Sri Lanka:

1. Laufendes Projekt „Rosenkinder“ Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota

Was für ein Gefühl – auf einem Bild 43 unserer 73 laufenden Kinderpatenschaften in Sri Lanka zu sehen. Möglich gemacht durch die moderate Corona-Lage konnten in Koordination von unseren Helfern Dooland de Silva und Mönch Dr. Kirinde in Kotapola die vielen Patenkinder in der Region „zusammentrommelt“ werden. Endlich – letztes Wochenende – waren wir dadurch in der Lage, die anlässlich unseres 15. Rosenkinder Jubiläums im letzten August spendierten 50 Corona Lebensmittel Hilfspakete zu verteilen. Internet machte es möglich.

Von mir beim Supermarkt Manager in Deniyaya die Lebensmittel bestellt und nach Kotapola geliefert. Die Rechnung bezahlt von unserer weiteren Helferin Chandani aus Los Angeles, weil sie dort gerade ihren erkrankten Ehemann versorgt. So ging das Geld von unserem Rosenkinder Projektkonto in Colombo auf das Konto des Mönchs und dann bar weiter an den Supermarktmanager. Alle Beteiligten freuten sich über die gelungene Aktion und die Familien über die Pakete gerade rechtzeitig vor dem Fest, dass natürlich auch in Sri Lanka gefeiert wird. Die sieben weiteren Pakete wurden an einige Familien in Kotapola verteilt, die aktuell an Corona erkrankt waren. Parallel laufen gerade weitere Abstimmungen mit Chandani und Dooland über den aktuellen Schul- und Studienstand unserer insgesamt 73 Patenschaften. Alle freuen sich, diese hoffentlich im Februar 2022 zum Start der neuen Förderperiode wieder live zu treffen, sich über den Ausbildungsstand zu informieren und hoffentlich die eine oder andere gelungene abgeschlossene Förderung zu erleben.

So warten schon der 9jährige Dishan und 10jährige Menuka darauf in den Kreis der Patenschaften aufgenommen zu werden. Die beiden Jungen leben mit ihren Eltern und weiteren Geschwistern in sehr armen Verhältnissen. Diese Familien haben durch die Corona Krise Arbeit und Einkommen verloren. Leider keine Einzelschicksale. Allerdings können wir nur begrenzt, dann aber wirkungsvoll und transparent helfen. Auch der Mönch in Kotapola hat angekündigt, dass er ein paar Fördervorschläge hat für Patenkinder, die Ende des Jahres ihr von uns gefördertes Studium erfolgreich abschließen werden. Insofern Vorfreude auf allen Seiten.

2. Laufendes Projekt Förderunterricht im Anula Wijerama Children Home in Balapitiya in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Auch im Mädchen Kinderheim in Balapitiya ist fast der normale Alltag wieder eingekehrt. Die Schulen sind mittlerweile wieder offen. Homeschooling ist vorbei und was viel wichtiger ist, unsere 7 finanzierten Lehrer können wieder im Heim den normalen Schulunterricht ergänzen und insbesondere Defizite, die sich durch die langen Schulschließungen im Lockdown zwangsläufig ergeben haben versuchen zu kompensieren. Die beiden Bilder zeigen zwei der Lehrerinnen bei der Arbeit im Heim. Die zusätzliche schulische Förderung ist schließlich das Haupt-Engagement unseres Vereins in Balapitiya. Besonderes freuen wir uns, dass mit Mrs. H.D.Amali De Zoysa eine neue „Homework-Teacherin“ insbesondere die jungen Mädchen seit Anfang November intensiv unterstützt. Die bisherige Lehrerin musste wegen einer Corona-Erkrankung aufhören. Vorgeschlagen vom Komitee wurde uns der Einsatz einer weiteren Lehrerin. Vorgesehen speziell zur Unterstützung der 3 Mädchen, die im nächsten Jahr ihre ersten a-level Examen haben. Vorstellung, Konzept und Erfolgsaussichten wollen wir im Februar vor Ort diskutieren. Unsere Reisebegleiterin Petra Gerlings plant in der Zeit auch im Heim wieder tätig zu sein. Die Mädchen freuen sich jetzt schon riesig auf die Rückkehr ihrer „Heim-Mama“.

Durch Facebook habe ich seit einiger Zeit Kontakt zu 3 ehemaligen Mädchen, die lange Zeit im Heim verbracht haben. Unterschiedliche Lebenssituationen haben diese Mädchen nach Verlassen des Heims erlebt. Ein erfolgreichem Studium oder Ausbildung, Bildung einer Familie, aber auch abgebrochene Ausbildung und gescheiterte Ehen sind die Erfahrungen. Ich möchte diese 3 Mädchen nach Balapitiya im Februar einladen, damit diese den älteren Mädchen ihre Lebensgeschichte nach dem Heim erzählen können. So, dass diese von den Erfahrungen vielleicht lernen und den zwangsläufigen Übergang vom Heim in den Alltag besser gestalten können. Zugegeben ein hoher Anspruch, aber immerhin ein sinnvoller Versuch. Soweit vorhanden wollen wir die Erziehungsberechtigten bzw. Behördenvertreter dabei einbinden.

3. Laufendes Projekt im Blinden- und Gehörlosenkinderheim in Mahaweewa in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Dieses Projekt hat in der letzten „Tagen“ die größten Veränderungen erfahren. Einerseits hat der Alltag hier in über 1 ½ Jahren am meisten unter den Corona-Folgen gelitten. Schulschließungen können bei Blinden- und Gehörlosen nicht durch Online-Unterricht ersetzt werden. Auch das Heim musste zeitweilig geräumt werden, denn diese Kinder können dann auch nicht mehr betreut und beschäftigt werden und wurden daher in ihre Familien zurückgeführt. Andererseits ist es aber den Verantwortlichen im Heim und in der Schule gelungen, sehr schnell wieder einen normalen Alltag herzustellen. Bestätigt hat uns das gerade unser Mitglied Melanie Bierut. Diese hat nämlich am letzten Freitag ihr 10tägiges Praktikum im Heim und in der Schule erfolgreich abgeschlossen. Melanie kann die Umstände in Mahaweewa als gelernte Krankenschwester und Ergo-Therapeutin auch mit schon einiger Erfahrung in ehrenamtlichen Auslandseinsätzen kompetent beurteilen. Es war für alle Beteiligten eine besondere Erfahrung und für mich hat es die lange gewünschte Transparenz über die Abläufe und den Alltag in Heim und Schule gebracht. Ich freue mich sehr, dass es einerseits gelungen ist, jemanden aus unserem Kreis für diese Aufgabe zu gewinnen und andererseits unser Angebot auf direkte Hilfe durch die Verantwortlichen in Mahaweewa neben unserer sonstigen Förderung im Heim so schnell und unkompliziert realisiert werden konnte. Freue mich davon zu berichten, dass neben den beiden schon laufenden Aktivitäten mit unserer Hilfe zwei weitere jetzt dazu kommen. So läuft der von uns finanzierte therapeutische Musik- und Tanzunterricht natürlich voll weiter. Dadurch dass ein Teil der Kosten nun vom Staat übernommen werden, garantiert unser Anteil aus der Finanzierung aus dem vorhandenen Budget eine dauerhafte Förderung. Auch unser Gartenbauprojekt wird jetzt auf breiterer Basis ausgebaut. Neben der bereits erfolgten Re-Aktivierung der bestehenden Pilzfarm sollen in Kooperation mit der angrenzenden Universität weitere integrative Gartenbau-Projekte von Praktikanten und Studenten der Universität zusammen mit den Heim-Kindern angegangen werden.

Neu und zusätzlich finanzieren wir nun den Englisch- und IT-Unterricht in der Schule des Heims. Wegen der prekären Finanzlage hat der Staat leider die Finanzierung von zwei tätigen Volontäre gestoppt. Wir sind spontan in die Finanzierung dieses Unterrichts eingestiegen für das komplette Jahr 2022. Melanie Bierut hat bei ihrem Aufenthalt festgestellt, dass die Schule und das Heim sehr gut geführt ist und und sehr kompetente Lehrer und Helfer hat. Das hatten wir erwartet und hat sich jetzt bestätigt. Allerdings gibt es eine latente finanzielle Unterversorgung und insbesondere an den Wochenenden fehlt es den 60 Kindern im Heim an Beschäftigung wenn die Schule geschlossen ist. Spiele etc. nicht vorhanden, die Geräte auf dem Spielplatz sind fast komplett beschädigt und damit gefährlich. Insofern haben wir im Vorstand bei unserer letzten Sitzung letzte Woche schnell entschieden und das notwendige Geld für alle Vorhaben inkl. einer ersten Renovierung des Spielplatzes nach Sri Lanka überwiesen. Die Freude über unsere schnelle Hilfe war groß, die Trauer auch, dass Melanie Bierut das Praktikum schon beendet hat. Sie musste schon mal versprechen, dass sie wiederkommt, wie wir auch bald im Heim den Erfolg unserer kurzfristigen Hilfe uns anschauen werden. Das folgende Zitat im gestrigen Dankesschreiben für unsere schnelle Hilfe vom Chairman des Heimes Mr. Wije sagt alles: „The visit by Miss Melanie was of great importance. Her association with the children, council members, teachers and the other staff opened up new avenues.“

4. Sonstige Projektvorhaben

Zu unserem Projekt im Rosenkinder Hostel in Panadura können wir aktuell auch davon berichten, dass die 15 Mädchen des Jahrgangs 2021 ihre Ausbildung erfolgreich abschließen werden und alle eine feste qualifizierte Anstellung im neuen Jahr erhalten. Im neuen Jahr können dann hoffentlich wieder zwei Ausbildungsdurchgänge mit bis zu je 18 Mädchen ohne Corona-Einschränkungen durchgeführt werden. Die notwendigen Mittel dafür stehen bereit.

Auch für einen Neu-Start des Projektes „Care for the unborn Child“. Gerade jetzt in der schwierigen ökonomischen Situation in Sri Lanka haben junge Mütter aus armen Verhältnissen und deren Babys die in diesem Projekt gewährte 15monatige fachliche und Lebensmittelunterstützung mehr als nötig. Der letzte Durchgang konnte im letzten September nur unter schwierigsten Bedingungen abgeschlossen werden. Wir hoffen auf einen Neu-Start im kommenden Februar.

5. Sonstiges

Erwähnt werden sollte noch insbesondere für unsere vielen französischen Mitglieder, dass nach rund zweijähriger Bearbeitungszeit unser Verein „Rosenkinder“ weiter vom Zentral-Finanzamt in Paris als „gemeinnützig“ anerkannt wird und wir weiter auch französische Spendenbescheinigungen ausstellen können. Unserem Freund Jean Paul Pfister herzlichen Dank für die Unterstützung beim Umgang mit der französischen Behörde. Wir dürfen allerdings im nächsten Jahr erneut beantragen auf Basis der Rechnungsjahre 2019 bis 2021. Mal schauen wie schnell dies dann von statten geht.

Auch hat der Vorstand unseres Vereins in seiner letzten Sitzung in den Kalender geschaut. Folgende wichtigen Termine sind aktuell für unsere Mitglieder geplant im neuen Jahr geplant:

  • 16. Mitgliederversammlung der „Rosenkinder“ am 15. Mai 2022
  • 16. Rosenkinder Geburtstag, gefeiert am 13. August 2022
  • Benefiz Konzert mit Alabama Hot Six am 28. Oktober 2022 in der Stadthalle Uetersen

Bleibt nur noch mein herzlicher Dank an meine Vorstandskollegen/in und allen ehrenamtlichen Helfern unseres Vereins für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Besonderen herzlichen Dank natürlich auch an den großen Kreis unserer Mitglieder und sonstigen Förderer für die treue und engagierte finanzielle und sonstige Unterstützung. Ohne das, könnten wir nicht so nachhaltig und erfolgreich unsere vielfältigen Projekte in Sri Lanka für unsere „Rosenkinder“ anbieten. Das nunmehr schon mehr als 15 Jahre.

Liebe Grüße, eine geruhsame Weihnachtszeit und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2022

Ihr / Euer

Dieter Kaske