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44. Mitgliederinformation

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Liebe Vereinsmitglieder, liebe sonstige Vereinsförderer,

ein Sommer geht zu Ende. Gefühlt – zumindest gilt das für den Norden – haben wir sehr wenig davon gehabt. Dafür haben wir aber zur Feier des 11. Rosenkinder-Geburtstages ein wenig viel Regen abbekommen. Es wurde also mehr eine „Haus-Party“ bei allerdings gewohnt guter Rosenkinder-Stimmung. Heute gilt es, Euch/Ihnen den gewohnten und gewollten Überblick zu unseren laufenden, aber auch zukünftigen Projektvorhaben zu verschaffen.

Zuvor möchte ich aber noch an Herrn Hans Külper erinnern – unser ältestes Vereinsmitglied, der im Alter von 98 Jahren im Juni leider verstorben ist. Habe mir sagen lassen, dass er bis zuletzt stets sehr interessiert an den Berichten zu Rosenkinder-Projekten war. Sein Wunsch war es, auf Kränze etc. zu verzichten zu Gunsten einer Spende für unseren Verein. Herzlichen Dank dafür. Seine Ehefrau Anna und Tochter Ute werden als Mitglieder das Geschehen der Rosenkinder hier auf Erden weiter verfolgen.

1. Überblick zum Stand der „Rosenkinder“ Projekte

1. 1. Laufendes Projekt „Rosenkinder“ Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota

Harshani
Chamari

Aktuell haben wir 59 laufende Patenschaften. Die Zahl 60 hatten wir schon erreicht, allerdings haben wir den 15jährigen Janith nicht weiter gefördert. Grund waren nicht vorrangig die schlechten Schulnoten, sondern vielmehr unregelmäßiger Schulbesuch bzw. auch ein gewisses Desinteresse der Eltern. Erfolgreich haben wir die Förderung der 26jährigen Harshani beendet. Von uns 4 Jahre das Studium „Management“ gefördert und nun erfolgreich abgeschlossen. Wieder aufgenommen in den Kreis unserer Förderung haben wir die 24jährige Chamari. Die junge Dame hatten wir bis vor 2 Jahren und dem Erreichen des a-levels (Abitur) erfolgreich gefördert. Danach erfolgte eine Pause bis jetzt das angestrebte Studium aufgenommen wurde. Sehr schön und als langfristiger Erfolg ist zu werten, dass in diesem August 7 Rosenkinder ihr a-level-Examen abgelegt haben und jetzt auf die Ergebnisse warten. Das dauert allerdings in Sri Lanka über 4 Monate! Auch so zeigt sich eine andere Welt, wie auch die Chance dieses Examen zweimal wiederholen zu können, um z. B. mit besseren Noten das Wunsch-Studienfach belegen zu können.

1.2. Laufendes Projekt Förderunterricht im Anula Wijerama Children Home in Balapitiya in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Dieter Kaske mit “Uncle”

Auch diesen Bericht muss ich mit einer traurigen Nachricht beginnen. „Uncle“, der Mann für alle handwerklichen Dinge und auch Helfer von Petra und Ursel bei ihren regelmäßigen Einsätzen im Children Home, ist letzten Monat verstorben. Absehbar nach langer Krankheit, aber ein herber Verlust für den Alltag dort. Er war den Mädchen ans Herz gewachsen. Uncle, seinen richtigen Namen kenne ich nicht, war eine Spende für das Heim und wird sicherlich im Alltag dort fehlen.

Viele Highlight gibt es ansonsten nicht zu berichten. Der überarbeitete Stundenplan ist jetzt seit letzten Juni verantwortlich für den wöchentlichen Ablauf dort und wir hoffen sehr, dass die Änderungen bzw. Ergänzungen den Mädchen und deren Zukunft zu Gute kommen. Allerdings haben wir (der Vorstand und Petra Gerlings) auf unserer letzten Vorstandsitzung Ende Juli sehr intensiv über eine mögliche Ausbaustufe der Förderung der Mädchen in Balapitiya gesprochen. Bekanntlich streben wir bei allen unseren Projektaktivitäten eine Transparenz und hohe Nachhaltigkeit an und wollen so eine „bessere“ Zukunft für die Mädchen möglich machen. Das klappt auch sehr gut, so lange unsere Rosenkinder dort im Kinderheim sind. Wir hatten in der Vergangenheit auch in Balapitiya einige herausragend qualifizierte Mädchen, die ein erfolgreiches a-level-Examen geschafft haben, gute Jobs bekommen haben oder teilweise auch ein Studium aufnehmen konnten. Leider hat es zuletzt ein paar Beispiele gegeben, bei denen unsere Mädchen nach Verlassen des Heimes im familiären Umfeld aus unserer Sicht keinen glücklichen Start ins freie Leben gehabt haben. Schnelles Verheiraten, Kinder bekommen und aus unserer Sicht unglückliche Lebensumstände, wie wir jüngst leider erfahren haben. Insofern wollen wir die Mädchen gerne zusätzlich qualifizieren, evtl. in ein Studium überführen oder einfach noch ein wenig von den Familien fern halten. Quasi ein Rosenkinder-Hostel2 soll auf dem Grundstück des Childrens Home in Balapitiya entstehen für bis zu 6 Mädchen. Wir klären aktuell die Rahmenbedingungen mit dem ACBC. Der Lions Club Aluthgama/Bentota soll uns bei der beruflichen Qualifizierung helfen. Wir werden weiter über den angestrebten Fortschritt berichten.

1.3. „Rosenkinder Hostel“ beim Vocational Trainingscenter Panadura in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

In unserem „Rosenkinder Hostel“ in Panadura steht aktuell eine Erweiterung der Kapazitäten an. Zumindest haben wir gerade das entsprechende Budget dafür an die Administration vom den All Ceylon Buddhist Congress überwiesen. Bisher war die Bettenzahl im Hostel auf 8 Mädchen beschränkt. Zuletzt, d. h. im 1. Halbjahr waren 6 Mädchen in der von uns geförderten Ausbildung. Im 2. Halbjahr 2017 sollen jetzt 10 Mädchen im Hostel beherbergt und qualifiziert werden. Daher das erweiterte Budget für neue Betten, Matratzen etc. Auch einen Computer wird es für die Mädchen mit allen Zubehör von uns finanziert neu geben. Ein Bericht über die Ergebnisse und die Überführung in den Berufsalltag der 6. Mädchen ist angefordert. Auch, ob die Erweiterung schon durchgeführt wurde. Wir werden über den Fortschritt berichten.

2. Perspektiven und Stand neuer Projektvorhaben der „Rosenkinder“

Verschiedene Vorhaben sind aktuell in der Planung bzw. in der Abstimmung vorwiegend mit unseren Helfern vom Lions Club Aluthgama/ Bentota. Dieses sind grundsätzlich erst einmal Einmal-Vorhaben, die aus freien und dafür reservierten Mitteln aus den Überschüssen des letztjährigen 10. Rosenkinder Geburtstags stammen oder aus Sondereinnahmen in diesem Jahr.

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an Nachrichten in der Zeitung oder auch im Fernsehen Ende Mai aus Sri Lanka über den heftigsten Monsun seit 25 Jahren:

  • mit fast 200 Toten, damals über 100 Vermisste, über 2.000 zerstörten Häusern und 200.000 zumindest zeitweise obdachlosen Familien

  • betroffen davon war der Süd-Westen von Sri Lanka und besonders betroffen die Region um Kotapola/Deniyaya und damit potentiell auch unsere über 30 „Rosenkinder“ dort

Gott sei dank, oder besser Buddha sei Dank waren diese und ihre Familien nicht so schwer betroffen, dass wir unmittelbar Hilfe leisten mussten. Das hatten wir spontan sofort angeboten und Gelder dafür reserviert. Die Schule in Kotapola soll aber schwer beschädigt sein, wohl durch einen Erdrutsch. Aktuell prüfen unsere Helfer vor Ort, ob und wie wir helfen können. Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung einen Betrag von 4.000 € bei Bedarf reserviert.

Bisher waren unsere Aktivitäten konzentriert auf den Westen und Süden von Sri Lanka bzw. dem Hinterland dort. Dort haben wir in nunmehr 11 Jahren unsere verschiedenen Projekte erfolgreich aufgebaut. Im Norden bzw. Osten der Insel „tobte“ bis 2009 ein furchtbarer Bürgerkrieg. Ich erspare mir und Euch dazu die furchtbaren Details. Zumindest scheint jetzt wieder eine Infrastruktur da zu sein bzw. im Aufbau, so dass unserer Verein auch dort evtl. helfen kann. Auf Vermittlung von Dooland de Silva von unserem Lions Club haben wir die Daten von 4 Orten im Norden zwischen Jaffna und Anuradhapura der Insel erhalten, die dringend Hilfe für die noch mangelhafte Ausstattung der Dorfschulen benötigen. Es sind 3 sehr kleine Grundschulen mit 2 Klassenräumen und 1 bis Lehrkräften bei jeweils 15 bis 20 Schülern der Klassen 1 bis 5. Zusätzlich noch für eine größere Schule in Muttamil mit über 80 Schülern der Klassen 1 bis 13. Wir denken, fehlende Tische, Stühle, Schränke bzw. den Aufbau einer kleinen Bibliothek zu finanzieren. Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung einen Betrag von 6.000 € reserviert. Details der Hilfe werden aktuell noch ermittelt. Wir planen auch diese Schulen bei unserer nächsten Reise nach Sri Lanka im Frühjahr 2018 zu besuchen und hoffen, dass unsere Hilfe dann vor Ort besichtigt werden kann.

Besichtigen werden wir dann auch den Ausbau der Bibliothek in Kalawila. Dooland de Silva hat uns auch hierfür einen Vorschlag eingereicht. 750 Familien leben in dem Dorf im Hinterland der Westküste. Die Schule hat über 300 Schüler und 17 Lehrkräfte. Es gibt zwar schon eine kleine Sammlung von Büchern, aber der Raum ist nicht für die schwierigen klimatischen Bedingungen in Sri Lanka ausgestattet. Der Vorstand hat auf seiner letzten Sitzung einen Betrag von 2.000 € für dieses Vorhaben reserviert.

Über alle diese 3 Projekte werden wir bestimmt in Kürze noch vor unseren erneuten Reise nach Sri Lanka berichten. Berichten würden wir auch gerne über ein Projekt für behinderte Kinder und Jugendliche. Die Situation von behinderten Kindern an der Westküste hatte uns bei unserem letzten Besuch besonders berührt. Es gibt praktisch keine Einrichtung dieser Art in der Region. Die Anfahrt nach Colombo bzw. Galle dauert Stunden und ist eigentlich nicht zumutbar für Familie und Kinder. Unser Lions Club hatte bis Ende des letzten Jahrhunderts eine solche Einrichtung in Kalamulla – Kalutara unterstützt bzw. auch selber betrieben. Wegen fehlender Finanzmittel bzw. am Ende fehlender Fachkräfte musste der Betrieb eingestellt werden. Aufgrund unserer Intention will sich der Lions Club in einem ersten Schritt planerisch der Idee einer Wiederbelebung dieser Einrichtung stellen. Es ist allerdings ein schwieriges und zeitaufwendiges Vorhaben, dass wohl Zeit brauchen wird. Wir bleiben dran.

Ich hatte eben schon erwähnt, es geht auch 2018 wieder nach Sri Lanka. Eine Gruppe von insgesamt 12 Mitgliedern hat sich hierzu schon getroffen und abgesprochen. Die Flüge und Zimmer sind reserviert. Die Vorfreude konnten wir in einem ersten Reisegruppentreffen vor einer Woche schon mal spüren.

Was bleibt sind liebe Grüße und die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss des Sommer 2018 in unseren Breiten.

Ihr / Euer

Dieter Kaske