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Tagebuch Sri Lanka 2015

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„Rosenkinder“ – Reise Sri Lanka 2015 vom 21. März bis 11. April 2015

Samstag, der 14. März 2015

Heute geht es endlich los, zurück ins Land der „Rosenkinder“, meine schon 11. Reise in 10 Jahren. Unendlich viel Vorbereitung und Freude auf das Wiedersehen sind vergessen als wir als „Vorhut“ zu dritt den Flieger von Emirates in Hamburg erobern. Wir sind 3 mit meiner Ehefrau und meiner „Nangi“. Nangi meint auf Singhala meine „kleine Schwester“. Vorhut meint, es soll in einer Woche noch eine Gruppe mit 11 „Vereinsnachzüglern“ folgen. Am Abend geht es mit etwas Verspätung los via Dubai nach Colombo mit bewährtem Emirates Service.

Sonntag, der 15. März 2015

Normalerweise ein kurzer Zwischenstopp von knapp 2 Stunden. Wegen der Verspätung beim Abflug dieses Mal kaum Zeit für Duty Free auf dem Emirates Drehkreuz in Dubai. Beim „final call“ erreichen wir doch noch sicher die Maschine. In diesem Tempo geht es weiter bei den Einreiseformalitäten und der Gepäckausgabe. Auch unserer Fahrer steht bereit. Wenn denn die neue Autobahn schon durchgängig befahrbar wäre, dann ginge der Transfer vom Airport nach Beruwala sogar noch kürzer wie heute 90 Minuten. Unser gewohntes Quartier für die erste Woche ist bei Noble Mendis, wie schon bei meinen letzten 10 Besuchen. Ansonsten läuft der erste Tag auch wie gewohnt ab. Freudige Begrüßung von der siebenköpfigen Familie, jetzt 2 Hunde und die beiden Katzen haben 3x Nachwuchs. Schnell umgezogen in weiß, denn traditionell geht es zuerst in den Tempel nach Kandevihara, um unsere Reise einzusegnen. Dazu gehört ein Obstkorb, Räucherstäbchen und Kokosöl. Dann der Besuch der vielen Gottheiten rings um den größten Buddha Süd/Ostasiens hier. Dies Mal gilt es noch den gerade wenige Wochen alten beiden Enkelkinder der Vorhut ein glückliches Leben zu segnen bzw. zu wünschen bei der speziellen Gottheit „Pathina Amma“ im Tempel. Auch der anschließende erste Einkauf mit Telefonkarte, Wasser, Arrak, Bier, Gingerbeer und etwas Knabberzeug für den ersten Begrüßungsdrink sind gut geübte Gewohnheit. Genau wie der reich gefüllte Tisch mit lecker Fisch, Scampi, Tintenfisch und jede Menge verschiedene Rice and Curry. Selbstverständlich nach der langen Anreise mit begrenztem Schlaf ist das Bett unter dem Moskitonetz sehr früh willkommen.

Montag, der 16. März 2015

Bild1Was ein Tiefschlaf und was ein Erwachen durch die ungewohnte Geräuschevielfalt Sri Lankas von Natur, nahem Meeresrauschen und sonstigen Gesängen am Morgen. Gewohnt und genossen sind dann der erste tägliche Spaziergang zum Sonnenaufgang am Strand, Yoga am Morgen und das Bad im besonders warmen Indischen Ozean. Der Tag gilt der Akklimatisierung und dem kurzen Anruf bei allen unseren Projekthelfern, um die schon im Vorfeld besprochenen Aktivitäten terminlich abzusprechen. Das 1. Treffen im Briefgarden mit Dooland de Silva, unserem Betreuer der Kinderpatenschaften, wird für schon für den folgenden Tag vereinbart. Chandani Whithana als zweite Helferin des Lions Club Aluthgama/Bentota werden wir am Samstag treffen. Laksman Kottage und Sarath Kuragama vom All Ceylon Buddhist Congress, dem alten und neuen Präsidenten der Organisation unserer Waisenhausprojekte, dann am Mittwoch in der Zentrale der Organisation in Colombo. Der restliche Tag ist dann Relaxen bei > 30 Grad Luft und leckerer landestypischer Vollverpflegung unserer Gastfamilie.

Dienstag, der 17. März 2015

Heute also zuerst und insbesondere der Besuch bei Dooland de Silva im Briefgarden. Briefgarden meint ein kleines Paradies in Natur und Kunst ungefähr eine halbe Stunde landeinwärts völlig abseits von Natur umgeben, fast schon Dschungel. Dooland meint ein zuverlässiger Helfer und Freund seit 10 Jahren immer auf der Höhe, was mit unseren 44 Rosenkinder aktuell los ist. Wir werden diese in den nächsten Wochen fast alle treffen. Zuerst am kommenden Freitag die 5 neuen Rosenkinder, gestartet mit der Förderung in diesem Jahr. Ende des Monats im Rahmen unserer Rundreise mit der nachkommenden Reisegruppe in Kotapola und dann den Rest erneut im Briefgarden kurz vor unserer Rückkehr. Es gibt wohl 2 Problemkinder hinsichtlich schulischer Leistung und familiärer Situation, die wir genauer prüfen werden. Wir genießen den leckeren Ceylon-Tee bei Chilligebäck auf einer der schönsten Terrassen der Welt im Anschluss. Ansonsten heute nur noch ein Treffen mit dem aktuellen Lions Präsidenten Indaka de Silva zur Vorbereitung des gemeinsamen Samstagstermin vom Lions Club anlässlich unserer „Rosenkinder“ Vereinsaktivitäten. Danach und dazwischen „relaxen“ bei besten äußeren Bedingungen.

Mittwoch, der 18. März 2015

Bild2Für heute steht Colombo auf dem Programm. Wir wollen unseren gewohnten Fahrer dabei testen im Vorfeld der bald anstehenden Rundreise. Kasun ist dann pünktlich um 10:00 Uhr da mit einem schwarzen Jeep. Weil wir unseren vereinbarten Termin in der Zentrale von All Ceylon Buddhist Congress (ACBC) erst am Nachmittag haben, bleibt Zeit für andere Dinge. Zum Beispiel zum Fahrzeugtausch nach 10 km, denn der Jeep erweist sich als „Wackelpeter“. Insofern ordert Kasun ein Ersatzfahrzeug. Wir nutzen die Zeit für einen Großeinkauf bei Foodcity (Supermarkt) für das erste Treffen mit 7 „Rosenkindern“. Je 5 kg Reis, Zucker, Linsen, Öl, Waschseife, getrockneten Fisch, Zahnpasta mit Bürste, aber auch Kekse und Bonbons. Gut das wir nun einen weißen Bus haben, um die vielen Lebensmittel etc. zu verstauen. Und weiter geht es ruckelfrei nach Colombo.

Eine Stadt, die sich in 10 Jahren unheimlich entwickelt hat. Die Straßen, die Gebäude, die gesamte Infrastruktur von einer grauen Maus in eine zeitgemäße asiatische Großstadt mit 4 Millionen Einwohner. Unseren Lunch nehmen wir in einem aufwendig renovierten Kolonialgebäudekomplex ein. Alle guten Labels sind inside, eine gläserne Außenfläche zwischen den Gebäuden mit vielen großen Kois darunter. Der Lunch in einem First-Class „slowfood“ Restaurant zu deutschen Schnellrestaurantpreisen. Dann aber schnell zum ACBC. Da erwartet uns der neue Präsident Dr. Praneeth Abhayasundere mit X Mann Gefolge, alles Herren mit Ehrenposten bei ACBC bzw. Child Fairwell Council und auch der Chef vom Roten Kreuz Sri Lanka. Nach persönlicher Vorstellung, der neue Präsident sehr sympathisch und interessiert, gibt es Gelegenheit die verschiedenen Aktivitäten der „Rosenkinder“ in Sri Lanka vorzustellen. Dann gilt es noch die beiden Projekte in Zusammenarbeit mit ACBC hinsichtlich des erreichten Stands zu bewerten und einen Ausblick in die Zukunft zu wagen. Da das gemeinsam mit ACBC begleitete „Waisenhaus Projekt“ in Balapitiya weiter gut läuft und sich das neue Ausbildungsprojekt hier in Panadura erfolgreich etabliert hat, kann man schon in die Zukunft blicken. Eine Weiterentwicklung wäre z. B. ein weiteres Ausbildungszentrum „Rosenkinder Hostel“ z. B. für elternlose junge Männer für handwerkliche Aktivitäten, z. B. im KFZ Gewerbe. Qualifikation ist Zukunft, gerade für die Kinder aus Waisenhäusern. Dann gilt es noch die Termine der Besuche mit den noch ankommenden weiteren Vereinsmitgliedern demnächst in Balapitiya und Panadura zu besprechen und die Herren für einen vor Ort Termin einzuladen. Etwas „small talk“ bei Tee und Gebäck (teilweise inkl. Chili) schließen den Nachmittag ab. Wir machen uns auf den Heimweg nach Beruwala. Zuvor kaufe ich mir noch in der buddhistischen Buchhandlung „Why Worry!“. Man weiß ja nie, was noch so alles in den restlichen 3 1?2 Wochen auf uns wartet. ;-)

Donnerstag, der 19. März 2015

Heute steht neben Strand und Urlaubsprogramm abends das erste Treffen mit dem Komitee vom Waisenhaus in Balapitiya auf dem Programm. Allerdings ruft dann noch Dooland vom Lions Club an. Er wollte die 7 neuen „Rosenkinder“ für das Treffen im Briefgarden am Freitag einladen, allerdings hat er nur 4 Namen etc. notiert bzw. kann er auffinden. Insofern schreibe ich ihm eine nette sehr umfangreiche SMS mit den leicht zu schreibenden Namen und Adressen der Kinder aus meiner Buchhaltung. Deutsche Gründlichkeit und Vollständigkeit ist immer gern erwünscht. ;-)
Bild3 Nach Eintritt der Dunkelheit treffen die Gäste aus Balapitiya ein. Vier mit dem Bus und einer mit dem Moped. Es sind Jagath de Zoysa und Sarath Mendis vom Komitee, Somarathne Rasanpura als Englischlehrer im Waisenhaus und heute unser gern gesehener Dolmetscher. Dazu noch zwei Mann Geleitschutz. Man berichtet von 38 glücklichen Mädchen, zufriedenem Komitee und Lehrerschar und vor allem den tollen Räumlichkeiten nach dem Reparatureinsatz von Petra Gerlings und Ursel Kramer im letzten Herbst. Insbesondere, dass man Belüften kann durch natürliche Zirkulation und ohne Energieeinsatz, wird stolz berichtet. Besonders stolz ist man, dass die 14 Jahre alte Subodha jetzt Sprecherin des Schülerparlaments für die gesamt Süd/Westregion Sri Lankas ist. Dazu noch das Shakila ihr a-level (Abitur) auf einer berühmten speziellen Tanzschule in Ambalangoda macht, Sandunika Meister in der Leichtathletik wurde und Shalika in diesem Jahr ihr a-level abschließt.
Alles hervorragende Ergebnisse unserer Förderung. Zu den aktuellen Schattenseiten gehören nur 2 intakte Computer, aber 6 defekte. Zerstört durch Klima und Einstellen des Services von Microsoft für XP. Wir vereinbaren das Einholen von Preisinformationen für neue Ersatz-Computer. Am 5.4. ist dann der übliche Besuch in großer Mannschaft im Waisenhaus verabredet. Danach noch eine sehr intensive Diskussion über die Verbindungen bzw. Abwicklung unseres Projektes in Balapitiya mit vielfältigem Abstimmbedarf zwischen uns in Germany, dem Komitee in Balapitiya, dem ACBC in Colombo und dem Einsatz unserer beiden Damen vor Ort. Am Ende Erleuchtung und Aufklärung vielleicht auch durch die Drinks, das gemeinsame Singen und zuletzt schon um Mitternacht der Nationalhymne von Sri Lankas im Stehen.

Freitag, der 20. März 2015

Die Lotterie über die Anzahl „Rosenkinder“, die wir heute treffen werden, geht weiter. Kurz vor dem Lunch erkundigen wir uns bei Dooland, wie viele Kinder heute kommen. Die erwarteten 7 ist die Antwort. Nach dem Lunch kurz vorm Aufbruch dann der erneute Anruf mit der Mitteilung, doch nur 4 „Rosenkinder“ heute. Also reicht 1 Tuk-Tuk für drei Personen plus 4 Lebensmittelgeschenke. Auf halber Strecke dann die Erkenntnis bzw. der Anruf, dass wir, besser ich, alle Unterlagen zu den Kindern vergessen habe. Also gerne noch mal zurück, die Tasche zugeladen und dann endgültig zum Briefgarden. Dort angekommen dann die Nachricht, dass nun doch 7 „Rosenkinder“ kommen, 5 schon da sind. Also dann noch mal das Tuk-Tuk zurück geschickt, um die restlichen 3 organisierten Lebensmittelpakete zu holen. „This is live, this is Sri Lanka, all the time very nice and lucky, why worry“.

Nun aber die wichtigen Informationen über die anwesenden „Rosenkinder“ mit Start 2015:

  • Die 13 Jahre alte Buddhika Maduhansani besucht jetzt die 9. Klasse, zweitbeste in der Klasse mit dem Lieblingsfach Mathematik. Die Eltern habe beide keine feste Arbeit, zwei Geschwister, 9 und 13 Jahre. Wir prüfen die Zeugnisse von Klasse 8, danach Photo und Geschenke. Alles gut.
  • Kavindu Madhurange ist auch 13 Jahre und besucht die 10. Klasse. Position 7 in der 8. Klasse zuletzt und auch Mathe als Lieblingsfach. Vater kann wegen chronischer Herzprobleme nicht arbeiten, die Mutter versorgt die Familie mit gelegentlichen Jobs. Die 22 Jahre alte Schwester ist heute als Begleitung dabei. Sie studiert Pharmazie. Alles gut.
  • Der kleine Hesandu Nimasan ist 10 Jahre und besucht Klasse 6. Er ist Klassenbester, auch mit dem Hang zur Mathematik. Der Vater ist vor 4 Jahren an Krebs verstorben. Die Mutter hat keine Arbeit. Die 4 Jahre alte Schwester hat wohl ihren Vater nicht mehr erlebt, der 7 Jahre alte Bruder nur kurz. Dann solch eine Leistung von Hesandu. Alles sehr gut.
  • Der wirklich sehr kleine Maneesha Jansz ist erst 6 Jahre und besucht die 2. Klasse. Favorit in der Schule natürlich auch Mathematik. Die Mutter verstorben, der Vater behindert und der Junge lebt alleine in der Familie des Onkels. Heute bringt die Schwester von der Großmutter Maneesha zu uns. Was ein Schicksal, was ein netter kleiner Junge. Sehr gute Förderung hier.Bild4
  • Dann kommt Thorindu Danajaya, 14 Jahre. Schon ein Jahr länger gefördert, aber heute mit seinen Eltern hier, weil der betreuende Lions Club nicht regelmäßig über die schulischen Leistungen informiert wurde. Im Vergleich zu anderen ein mittelmäßiger Schüler, der sich aber immerhin vom 21 auf den 17 Platz in seiner Klasse mit 45 Schülern verbessert hat. Wir bitten um bessere Informationen in Zukunft und überreichen die Geschenke. Der halbseitig gelähmte anwesende Vater tut uns leid.
  • Dann sind noch Sihara und Ruchira eingeladen. Hier warten wir und die Pakete. Die beiden kommen dann leider doch nicht und werden für den nächsten Besuch am 4.4. wieder eingeladen.

Der Rest des Tages ist dann gemütlicher Smalltalk mit anschließendem Dinner auf einer der schönsten Terrassen der Welt mit unseren beiden Helfern vom Lions Club.

Samstag, der 21. März 2015

Heute stehen gleich zwei Lions Clubtermine auf dem Programm. Morgens ein Projekttermin im Gesundheitszentrum in Aluthgama. Eingeladen sind 11 schwangere Frauen kurz vor der Geburt bzw. junge Mütter. Wir haben uns über eine Sonderspende heute daran beteiligt und können damit 9 Müttern ein halbes Jahr mit einem Lebensmittelpaket versorgen für Mutter und Kind. Ausgesucht werden die bedürftigen Mütter von dem leitenden Arzt des Gesundheitszentrums. Uns zu Liebe wurde statt des üblichen 1. Samstag im Monat der heutige Tag für das Überreichen der Lebensmittelpakete gewählt. Das haben wohl nicht alle Mütter berücksichtigt, so sind nur zwei hochschwangere Frauen und 4 Mütter anwesend, die ihr Paket bekommen. Der Rest wird aufgehoben für einen neu vereinbarten Termin in einer Woche. Wir ergänzen das Paket um ein Lätzchen, eine Schnullerkette, beides mitgebracht, und einen hier gekauften landesüblichen Schnuller.
Danach geht es dann ins Barberyn Reef zum Monatsmeeting des Lions Club mit dem Rosenkinder Verein aus Deutschland. Die Agenda wird abgearbeitet inklusive Nationalhymne Sri Lankas, Vorstellung der Anwesenden und Berichte der Verantwortlichen im Club. Danach gebe ich einen Überblick über 8 Jahre Projektarbeit der „Rosenkinder“ in Sri Lanka. Wird dankbar und interessiert aufgenommen und beim anschließenden gemeinsamen Lunch nach-diskutiert. Dann verbleibt noch für den Tag unser Gepäck für die Rundreise vorzubereiten. Die Zeit vergeht schnell, denn heute brechen schon die 11 Nachzügler/Mitglieder in Hamburg auf und sollen morgen früh am Airport in Colombo abgeholt werden.

Sonntag, der 22. März 2015

Heute wird früh aufgestanden, schnell noch eine Tasse Tee und dann mit der Truppe des Barberyn unsere Nachzügler am Airport begrüßen. Unser Team ist alt bekannt und Rosenkinder erfahren. Kasun als Cheffahrer, Lakchan als Zweitfahrer und Atula, unser bewährter Guide. Pünktlich sind wir auf dem Highway zum Airport. Unnötig, aber unvermeidbar, dann der Anruf, dass unsere Reisegruppe den Anschlussflug von Dubai nach Colombo verpasst hat und erst ca. 6 Stunden später ankommen wird. Was tun? Weiter Richtung Airport und wir vergnügen uns in der Zwischenzeit mit einem Sri Lanka Frühstück für Einheimische Nähe Airport, machen einen ausgiebigen Spaziergang am nahen Strand von Negombo und überbrücken die übrige Zeit im Fahrerlager vom Barberyn bei Wasser und Bananen und der Lektüre meines buddhistischen Buches – „Why Worry“. Dann aber endlich zum Airport und dort trifft dann auch die elfköpfige Gruppe Vereinsmitglieder glücklich ein, endlich am Ziel zu sein. Das ist allerdings noch knapp 200 km entfernt. Anfangs noch im Hellen und flott und am Ende im Dunkeln unter Einsatz aller fahrerischen Möglichkeiten erreichen wir schließlich unser Quartier in Anuradhapura, dem traumhaften Palmgarden Village. Wenig zum Bewundern der architektonisch einmaligen Anlage heute, aber noch genug Zeit für ein schönes Dinner-Büfett und ein kühles Bier.

Montag, der 23. März 2015

Bild5Die Besichtigung der alten Königsstadt Anuradhapura und Umgebung, gegründet ca. 380 Jahre n. Chr., beginnt früh morgens. 1000 Jahre lang war die Stadt die größte und bedeutendste Königsstadt Sri Lankas. Dagobas, Tempel, Königspaläste und Ruinen vieler alter Bauwerke, sowie der älteste Bodhibaum sind zu bezwingen. Selbst unsere Einheimischen empfinden das Wetter aktuell als heiß. Die Neuankömmlinge können dem nur zustimmen. Ein lokaler Guide schafft es sehr unterhaltsam und informativ uns die Stadt, die Stätten, die Geschichte und die Bedeutung des Buddhismus in dem Zusammenhang zu erklären. Das Umrunden des Bodhibaums mit bedeckten Beinen aber bloßen Füßen ist dann allerdings wie ein Spaziergang auf heißen Kohlen. Die heißeste Mittagszeit verbringen wir dann lieber in einem Lunch-Restaurant und danach in unserem Quartier bzw. im Pool. Es steht aber noch der Besuch am Nachmittag in Mihintale auf dem Programm. Der Ort an dem der Buddhismus nach Sri Lanka kam. Verbleibt noch ein Drink in der Bar, das Dinner und frühes Schlafen, denn auch morgen soll es wieder früh losgehen.

Dienstag, der 24. März 2015

Früh morgens Abfahrt Richtung Kandy, denn Aufstehen macht Spaß und die große Hitze auch. Auf dem Weg dorthin allerdings erst einmal die Besteigung des Felsens von Sigirya. Ein alter Königspalast mit Malereien und einer wunderschönen Aussicht auf den Regenwald. Weiter unterwegs noch unser Lunch mit anschließendem Besuch eines Herbal Gardens. Dann weiter nach Kandy durch das Verkehrschaos; dort in unser Hotel Serene Garden. Es bleibt wenig Zeit, denn wir wollen die tägliche Zeremonie im wunderschönen Zahntempel von Kandy genießen. Hier wird ein Zahn Buddhas verwahrt und täglich mit viel stimmungsvollem Begleitprogramm nach Sri Lanka Art vielen, vielen Besuchern gezeigt.

Mittwoch, der 25. März 2015

Heute keine Zeit für große Besichtigungen in Kandy, denn wir besuchen die über 80 Elefanten im Elefantenwaisenhauses in Pinnawala, Zweimal am Tag werden die Elefanten vom Reservat zum Fluss getrieben. Ein großes Spektakel und unsere Reisebegleiter haben uns Plätze in der ersten Reihe reserviert mit tollem Blick. Heute ist ein besonderer Tag, denn eine Dame in unserer Reisegruppe hat Geburtstag. Also wird gesungen im Bus, ein Bild arrangiert mit zufällig anwesenden Kandy Tänzern bzw. Trommlern. Fortsetzung folgt. Danach zurück nach Kandy, denn heute steht noch ein Projekttermin an. Bekanntlich unterstützt unser Verein ja seit Jahren eine Tanzschule nahe Kandy, bisher überwiegend mit Geldern für Tanzkleidung und Instrumente für die ca. 120 Dorfschüler im Alter von 6 bis 20 Jahren. Allerdings ist das Gebäude seit Jahren in Renovierung und das hat es auch nötig. Viele Dinge sind getan, aber einiges ist noch offen. Uns ein besonderes Anliegen, dass die Kinder nicht mehr auf dem unebenen Betonboden tanzen, sondern ein hierfür vorgesehener schwingender Holzfußboden verlegt wird. Das Geld hierfür über eine Sonderspende steht schon bereit, aber der Informationsstand für einen Start bzw. auch fertig werden ist noch nicht ausreichend. Insofern habe ich mich nachmittags mit der Leiterin Mrs. Prof. Waidyawathie Rajapaksha verabredet und dem beauftragten Architekten. Großes Glück, dass ein Fachmann in Sachen Holzarbeiten mit in unserer Reisegruppe ist, dieses erleichtert die Lösungsfindung sehr. Zumindest können die Arbeiten nicht so umgesetzt werden, wie bisher gedacht und uns berichtet. Also ein neuer Plan und eine neue Kalkulation, die in 4 Wochen vorliegen soll. Wir sind gespannt und die Anwesenden erleichtert, einen Lösungsweg zu sehen, denn der Fortschritt in der Renovierung ist der Familie ein großes Anliegen. Dann trifft auch schon die übrige Reisegruppe ein, denn es soll uns heute noch eine kleine spezielle Show geboten werden. Erklärt und begleitet vom Neffen der Leiterin gibt es ein buntes Programm mit ca. 30 Schülern. Zuerst zeigen uns die Kleinsten die Grundübungen des Kandyan Tanz. Die Größeren im Anschluss schon eine sehr eindrucksvolle Vorführung. Wir haben Glück, dass ein Teil der SchülerInnen heute im nahen Kandy in einer Touristenshow getanzt hat und uns insofern im vollen Kostüm einige Tanz- und Trommelvorführungen bietet. Wir werden eindrucksvoll über eine Stunde unterhalten. Alles nicht so einfach zu beschreiben, aber es gibt noch einige DVD’s von den Tanzkünsten der Tanzschule, die gerne bei mir geordert werden können. Als bewegender Abschluss singen die TanzschülerInnen unserem Geburtstagskind noch ein „Happy Birthday“. Wir bedanken uns mit kleinen Geschenken, einem Wunsch auf gutes Gelingen des Projektvorhabens und dem Versprechen im nächsten Jahr wieder zu kommen, um dann die SchülerInnen auf dem neuen Holztanzboden zu sehen.

Donnerstag, der 26. März 2015

Bild6Heute wieder früh aufgestanden, denn es geht mit dem Zug bei einer wunderbaren Aussicht von Kandy nach Nuwara Eliya. Wir sind überrascht, einen sehr modernen Zug für die Fahrt zu besteigen. Allerdings ist die Fahrt selber mit etwas hin und her und warten auf den Gegenverkehr immer noch ein kleines Abenteuer. Im Hochland von Sri Lanka angekommen auf ca. 2.300 mtr. über dem Meeresspiegel besichtigen wir nach dem Lunch die angeblich beste Teefabrik des Landes und kaufen dort Vorräte für die Heimat ein. Dann geht es zum Einchecken in den Hill Club -very British-, denn dieser Ort war einmal fest in englischer Hand vor der Unabhängigkeit Sri Lankas. Heute die Herren mit Krawatte und geschlossenen Schuhen zum Dinner und vorher einen Whiskey in der Bar. Auf das Zimmer bekommen wir hier eine Wärmflasche, denn es wird nach Sonnenuntergang auf dieser Höhe empfindlich kühl.

Freitag, der 27. März 2015

Heute steht eine lange Fahrt auf dem Programm, vom Hochland Sri Lankas durch die südliche Tiefebene und wieder hoch nach Denijaya. Beeindruckend der Tee bzw. Fruchtsaft auf der Terrasse in Ella und dann wieder etwas hinauf zur Rainforest Logde unmittelbar am Sinharaja Regenwald. Umgeben von Fauna und Flora und unzähligen Geräuschen des Regenwaldes gibt es erst die Drinks anlässlich meines Jubiläums, denn heute vor 10 Jahre habe ich erstmals einen Fuß auf den Boden Sri Lankas gesetzt. Rückblickend, unmittelbar nach dem fürchterlichen Tsunami war die Situation hier deutlich eine andere. Danach dann leckeres Rice and Curry auf der Freiluftterrasse und dann ein „gut‘s Nächtle“ fast wie im Paradies.

Samstag, der 28. März 2015

Heute dann der Ausflug mit Tuk Tuk und zu Fuß in den Sinharaja Regenwald mit Waten durch den Fluss und sagenhaftem Bad am Wasserfall. Zuvor auf dem Weg die Pflanzen und Tiere bestaunt. Nachgezählt, ob z. B. die Tausendfüßler auch alle 1.000 Füße haben und echte Schlangen und Echsen bestaunt. Der Führer erzählt uns noch, dass es hier im Regenwald 27 Tage keinen Regen gegeben hat. Daher auch keine bzw. wenig Blutegel heute. Das Grummeln kündigt aber schon ein Gewitter an und dann pünktlich um 3 Uhr ein echter Regenguss, wie es sich für einen echten Regenwald gehört. Insofern fällt das übliche große Einkaufen für 21 „Rosenkinder“ für das Treffen Morgen im nahen Kotapola aus und wir ordern unsere Bestellung telefonisch mit Anlieferung am Tempel. Etwas mehr Zeit für den letzten gemeinsamen Abend mit Drinks in dieser besonderen Idylle.

Sonntag, der 29. März 2015

Der heutige Besuch bei den „ Rosenkinder“ in Kotapola im Tempel von Dr. Kirinde Ananda Tera ist leider in Abwesenheit des Mönches. Schade, denn dieser ist vor 2 Tagen in die USA in buddhistischer Mission gereist. Er hat Vertretung organisiert und natürlich sind von unserem dieses Patenschaftsprojekt betreuende Lions Club die Hauptakteure Chandani Whithana, Dooland und Nandani de Silva auch angereist. Bei der Tasse Tee zur Begrüßung erfahren wir, dass von den 21 Kindern hier heute „nur“ 18 anwesend sein werden, aber durch Familienmitglieder hinsichtlich der vorgesehenen „Erfolgskontrolle“ vertreten werden. Zwei unserer Studenten sind unabkömmlich, weil diese lernen müssen und in der nächsten Woche wichtige Klausuren schreiben, ein „Rosenkind“ ist im Krankenhaus wegen hohem Fieber. Um nicht dieses Tagebuch unendlich auszudehnen, hier nur 4 von den allerdings komplett guten Entwicklungen unserer Kinder und Jugendlichen:

  • Nishani Udeshika, 17 Jahre, gefördert seit 7 1?2 Jahren, Mutter verstorben, Vater geflüchtet, lebt bei der Schwester der Mutter, seit 3 Jahren Klassenbeste, a-level im nächsten Jahr und Arztstudium als Ziel – wunderbar
  • Pathumi Vasana, 15 Jahre, gefördert seit 5 1?2 Jahren, 6 Geschwister, ärmste Verhältnisse, hat sich Jahr für Jahr in der Schule verbessert und ist jetzt an dritter Stelle in der Klasse; war im übrigen die Familie die bei einem Monsun ihr Haus verloren hat und durch eine Sonderspende von uns ein neues Domizil bekommen hat – tolle Entwicklung, überstolze MutterBild7
  • Prasanika Chathurani, 17 Jahre, gefördert seit 4 1?2 Jahren, Vater verstorben, Mutter arbeitet als Teepflückerin für ca. 3 Euro am Tag, 2 Geschwister, hat gerade ihr o-level geschaftt mit 9 mal „A“, besser geht es nicht, a-level in diesem Jahr – da auch die beiden Geschwister weiterführende Schulen besuchen, ein hoch auf die Mama
  • Hirushan Hewaratne, 15 Jahre gefördert seit 4 Jahren, Klassenbester in der 12. Klasse, beide Eltern haben keine feste Arbeit und lebt in sehr einfachen Verhältnissen, 2 Geschwister – er liebt die Mathematik und hat sich bestimmt schon Zukunft ausgerechnet

Nach dem Gespräch mit allen Kindern, das Überreichen der Geschenke an die Familien steht noch das gemeinsame Mittagessen mit unseren Helfern vom Lions Club und hier in Kotapola auf dem Programm. Danach geht es in den Bus und nach 8 Tagen Rundreise zurück an die Westküste für den restlichen Urlaub. Im Barberyn Ayurveda Resort werden wir bereits erwartet und freudig empfangen. Jetzt ist Erholung und Gesundung das Hauptthema für die restlichen 2 Wochen mit weiterem kleinen Rosenkinder-Programm.

Montag, der 30. März 2015 und Dienstag, der 31. März 2015

Der ayurvedische Alltag beginnt mit bewährtem Programm für Geist, Körper, Magen und Seele. Dazu später mehr. Ansonsten ein paar Tage nur telefonische Verabredungen und Vorbereiten der noch anstehenden Projektpunkte, wie das Besuchen des Rosenkinder Hostels in Panadura, ein Treffen mit weiteren Patenkindern im Briefgarden und der große Besuch im Waisenhaus in Balapitiya. Dazu gibt es wohl noch ein Treffen mit dem Gesundheitsminister von Sri Lanka, schauen wir mal. Die Termine ändern sich noch ein paar Mal und die Geschenke werden besorgt. Von der üblichen Einkleidung der Waisenmädchen mit Neujahrs-Kleidung, kaufen von 40 Eimern und 10 große Waschschüsseln bis zu Kosmetika und Körperpflegemittel ist alles dabei. Allerdings bleibt noch genügend Zeit für ein Strandleben und Entspannen.

Mittwoch, der 1. April 2015

Bild8Nach dem Frühstück schnell die Geschenke eingepackt und dann geht es los für eine achtköpfige Gruppe von uns von Beruwala auf der Küstenstraße nach Panadura. So nach 10 Jahren Erfahrung ist es schon gewaltig, was sich an Straßen und sonstiger Infrastruktur in Sri Lanka verändert hat. Die Verantwortlichen vor Ort erwarten uns bereits und 10 kleine Waisenmädchen begrüßen uns mit dem landestypischen Willkommensgruß „Ayubowan“. Allerdings ist die Leitung von ACBC noch unterwegs von Colombo. Also erst einmal warten. Dann treffen Lakshman Kottege (Präsident ACBC Waisenhäuser insgesamt) und Sarath Kuragama (Vizepräsident ACBC) schon ein. Fehlt nur noch der neue ACBC Präsident Dr. Praneeth Abeysundara. Nicht lange, dann sind wir komplett und besuchen zuerst unser Rosenkinder Hostel. Die Aufseherin und die acht Mädchen, die aktuell dort untergebracht sind und ausgebildet werden, erwarten uns schon. Einheitlich gekleidet in der Schuluniform des angrenzenden staatlichen Ausbildungszentrums werden wir beim Eintritt begrüßt. Ein kleiner Rundgang durch das Gebäude und dann die persönliche Vorstellung unserer acht Mädchen. Alle Mädchen sind im Alter zwischen 16 und 18 Jahren und kommen aus verschiedenen ACBC Waisenhäusern aus dem Süden/Westen Sri Lankas. Die Mädchen haben die Schule abgeschlossen und erhalten hier im angrenzenden Ausbildungszentrum eine anerkannte Qualifikation als Friseurin, Kosmetikerin, Schneiderin oder Näherin ganz nach Begabung und Interesse. Unsere Gruppe ist sehr beeindruckt beim Durchgang durch die Ausbildungsräume, vom sehr hohen Standard der Räume und der Ausstattung. Wir sind sehr stolz über dieses Vorhaben und die Chance, die wir den Mädchen durch eine besondere Qualifizierung für die Zukunft geben können. Beim Tee in der Eingangshalle des ebenfalls angrenzenden ACBC Waisenhauses von Panadura beglückwünschen wir uns mit den Verantwortlichen vom ACBC gegenseitig für dieses tolle Projekt. Wir verabreden grob, ein zweites Hostel vielleicht für Waisenjungen mit einer Lehrwerkstatt anzugehen. Das kann allerdings noch etwas dauern nach den bisherigen Erfahrungen. Allerdings sind für die Finanzierung eines solchen Vorhabens ein weiterer Vereinsaufbau und ein wieder erstarkter Euro von Nöten. Durch die Koppelung des Sri Lanka Rupees an den Dollar sind unsere Projekte nur währungsbedingt in einem Jahr 25 % teurer geworden. Dann der Abschied von den Mädchen bzw. den Verantwortlichen, die wir allerdings schon bald in Balapitiiya wieder sehen wollen. Soweit die Verabredung. Danach die Rückkehr, Ayurveda am Nachmittag und einsetzender Regen, der uns etwas Entspannung, aber kaum niedrigere Temperaturen bringt.

Donnerstag, der 2. April und Freitag, der 3. April 2015

Nach dem üblichen Morgenprogramm geht es ins nahe Aluthgama, 4 georderte gebrauchte Computer abholen. Bisher kommerziell im Einsatz und jetzt überholt für den Unterricht im Waisenhaus in Balapitiya vorgesehen. Der Preis pro Einheit mit 50 € gegenüber einem Neugerät von mehr als 300 € ist sehr schön ausgehandelt vom Präsidenten unseres Lions Clubs. Selbst der Service im Geschäft ist individuell und aufopfernd. Man muss nur erwähnen, dass man sozial hier unterwegs ist und schon helfen alle gerne mit. Fast alle sind dann auch am Nachmittag zum Treffen mit den Patenschaftskindern im Briefgarden; alle aus der Gegend etwas abseits der Küste. Nach telefonischer Abstimmung werden zehn Geschenkpakete gekauft und präpariert. Man erwartet uns schon in dem wunderschönen Garten. 10 Rosenkinder mit Eltern und Geschwisterkindern sowie Nandani und Dooland de Silva, die dies Treffen organisiert haben. 2 Kinder sind nicht gekommen, sollen aber noch nachgeholt werden in der nächsten Woche. Die übliche Zeremonie, einzeln die Kinder aufrufen, Begrüßung, Durchsprache der schulischen und familiären Situation, Photo für die Akten, Überreichen der Geschenke von jeweils einem Mitreisenden. Das wiederholt sich halt 10 mal und ist jedes mal spannend. Hier drei Beispiele unserer Rosenkinder:

  • Sihara Manhandiya, 14 Jahre, Förderung seit diesem Jahr, Eltern keine feste Arbeit, 2 ältere Brüder, besucht die 7 Klasse, Position 7 mit Lieblingsfach Singhale – guter Einstieg
  • Ganuka Weerasingha, 10 Jahre, Förderung seit 2013, Vater chronisch krank (Epilepsie), 2 Geschwister, 6 Klasse, Position 4, Lieblingsfach Englisch und Buddhismus mit herausragenden Noten – sehr lieber Junge mit großen Segelohren ;-)
  • Thanika Maduwanthi, 15 Jahre, Förderung seit 2014, Vater und Bruder Gelegenheitsarbeiter, besucht die 11. Klasse und hat sich auf Position 4 verbessert, Lieblingsfach Musik und Englisch – gesungen hat sie bei unserem Besuch im letzten, Jahr, in diesem Jahr übernimmt sie für die anwesenden Rosenkinder die Dankesrede in überzeugendem Englisch

Bild9Nach dem offiziellen Teil gibt es noch das offizielle Photo mit allen Kindern, dann mit allen Mitgliedern und den Eltern. Danach haben sich alle den Tee und die mitgebrachten Kuchen verdient. Fehlt nur noch der Dank und Abschied von den Kindern mit dem Versprechen, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Unsere Mitreisenden haben dann noch die Gelegenheit den wunderschönen Garten zu erkunden und im Bild zu verewigen, bevor es zurück an die Küste geht und ein Bad in der Brandung zum eindrucksvollen Sonnenuntergang.

Samstag, der 4. April 2015

Heute müssen/dürfen die ersten Beiden zurück ins kühle Germany reisen. Mit gleicher Maschine von Emirates kommt Petra Gerlings zurück nach Sri Lanka. Petra hatte im letzten Jahr mit Ursel Kramer im Oktober als Bravourleistung die Ausbildungsräume und Sanitäranlagen im Waisenhaus in Balapitiya renoviert. Morgen werden wir Sie dort treffen zum offiziellen Besuch mit einigen Vertretern von ACBC und dem Komitee. Am wichtigsten ist allerdings das Treffen mit unseren 38 Mädels.

Sonntag, der 5. April 2015

Tatsächlich ist Petra im Lande und der große Besuch im Waisenhaus steht auf dem Nachmittagsprogramm. Ein großer Bus voll mit Mitgliedern und ein paar Mitreisenden macht sich auf den Weg zu den Mädels. Unterwegs noch am Kiosk ein paar Bonbons gekauft, treffen wir pünktlich ein am Tor. Dort erwarten uns schon ein Abordnung der Offiziellen und ein kleines Orchester, um uns musikalisch auf dem Weg zum Gebäude zu begleiten. Blumenkränze oder Blumengestecke zum Empfang, für jeden ist etwas vorbereitet. Wir nehmen Platz und es werden uns die Offiziellen in Verwaltung und Unterricht uns vorgestellt. Unser mitreisendes Geburtstagskind bekommt von den Mädchen noch ein Happy Birthday Lied gesungen. Noch vor dem üblichen Tee mit ortsüblichen Kleinigkeiten gereicht, besichtigen wir das Gebäude. Besonderes Augenmerk auf die renovierten Sanitärräume und Unterrichtsräume, die wir uns von der Koordinatorin dieser Arbeiten zeigen lassen. Im Computerraum stehen allerdings nur zwei betriebsbereite Computer. Wir müssen unser Einverständnis auf Verschrottung von 6 Computern geben, denn gespendete Sachen werden sonst bis zur Unendlichkeit in Anerkennung aufgehoben. Gut, dass wir 4 gebrauchte, betriebsbereite neue Computer mitgebracht haben. Es mangelt aber auch an Tastaturen und einem betriebsbereiten Drucker. Dafür werden wir im nächsten Schritt sorgen.

Bild10Die Mädchen können allerdings kaum abwarten, dass das vorbereitete Show-Programm mit 15 Tagesordnungspunkten startet. Insofern die ganze Mannschaft in den Veranstaltungsraum. Der Computerlehrer führt durch das Programm, das traditionell mit dem Anzünden der Öllampe beginnt. Dann gibt es eine Ansprache durch Subodha, einem besonders talentierten Mädchen. Danach verschiedene Tänze, Gesangseinlagen und auch ein kurzes Theaterstück. Wir erwarten immer noch die Offiziellen von ACBC aus Colombo. Am Ende vergebens. Am Schluss der Agenda steht dann das Überreichen der Geschenke. Von uns die erwähnten Computer, 40 Eimer und 10 große Schüsseln für die große Wäsche der Mädchen am Brunnen. Dann noch einen Karton Papier bzw. Hefte und zum Schluss, einzeln überreicht, die Neujahrskleidung für jedes Mädchen durch unsere Mitglieder. Welche Freude. Wir bekommen auch noch jeder etwas selbst Gebasteltes. Am Schluss noch ein paar gegenseitige Dankesreden. Dann erfolgt der große Umbau, denn es ist schließlich noch Party-Time angesagt. Petra hat einen DJ mit mächtiger Ton- und Lichtanlage besorgt und reichlich Fingerfood. Ein paar ayurveda-mäßig unzulässige Kaltgetränke werden auch gereicht und danach beginnt das große Tanzen. Jung und Alt, Mann und Frau, alle tanzen ausgelassen zur TOP 10 der Sri Lanka Hitparade. Als wir dann nach ausgiebiger und persönlicher Verabschiedung der Mädels wieder im Bus sitzen, kommt doch ein wenig Trennungsschmerz auf. Aber im nächsten Jahr kommen wir bestimmt wieder. Das mussten wir versprechen, sonst hätte man uns nicht gehen lassen. Ein wirklich toller Ort mit wundervoll lieben Mädels.

Montag, der 6. April und Dienstag, der 7. April 2015

Heute steht nur Erholung auf dem Plan und eine kurze Abstimmung mit den Verantwortlichen vom Lions Club über den noch offenen Besuch von 2 Rosenkindern und den weiteren Fortgang. Zuvor treffen wir allerdings noch die siebzehn jährige Sachitra Maduchi, oder wie üblich gerufen, Rosi. Gefördert wird sie seit 8 Jahren und hat schon ihr o-level geschafft. Jetzt steht das a-level an. Wir haben keine Zweifel hinsichtlich ihrer Qualifikation, denn sie hat den 1. Preis landesweit in ihrer Sprache Singale gewonnen. Berufswunsch, arbeiten in einer Bank oder noch lieber im Ausland. Wenn ich hier ein Bild des Hauses einfügen würde, wie Rosi mit ihren Eltern lebt, dann kann man das durchaus nachvollziehen. Nebenbei läuft dann der alltägliche ayurvedische Tagesablauf wie folgt:
Der ganze Spaß geht schon morgens um 06:00 Uhr los. Die erste Medizin ist angesagt. Insgesamt bekommt jeder seine eigene individuell zusammengestellte Medizin nach eingehender ärztlicher Betreuung und Einstellung. Vom Haus wird dann auch schon gleich gewöhnlich Yoga am Morgen angeboten. Ein alternativer ausgiebiger Spaziergang am Meer verbunden mit „eigenem“ Yoga am Strand und ein erstes Bad in der Brandung bei 28 Grad angenehmer Wassertemperatur ist meine Alternative. Danach dann auf zum großen Frühstücks-Buffet. Allein die große Auswahl an Obst und die oberleckere Qualität lohnt schon fast eine Reise nach Sri Lanka. Über den Tag verteilen sich diverse Massagen für jeden Teil des Körpers zum Teil „synchron“, also von zwei Damen oder Herren ausgeführt. Zwischendurch Packungen und Einreibungen geruhsam genossen im Kräutergarten. Zum Standardprogramm gehört dann natürlich noch ein Kräuterbad, Akupunktur und tatsächlich trotz Temperaturen um die die 30 Grad ein „Steambad“, eine viertel Stunde Aufenthalt in einer Schwitzkiste. Kann man sich kaum vorstellen, ist aber auch in den Tropen sehr angenehm. Neben diesem Standard, der sich gewöhnlich über 2 1?2 Stunden verteilt gibt es noch eine Unmenge von „Special Treatments“, die individuell nach körperlicher und geistiger Konstitution angeboten werden. Der so berühmte ayurvedische Stirnguss gehört natürlich unbedingt dazu. Alles begleitet von regelmäßiger ärztlicher Konsultation und einem einfach umwerfend netten und kompetenten Team von weit über 200 Angestellten bei rund 80 Gästen. Das Essen ist reichhaltig, geschmacklich lecker und eben gesund. Kaffee, Fleisch und Alkohol gibt es hier nicht. Vielerlei Ausflüge werden angeboten und Vorträge über das ayurvedische Leben. Alles dabei in einer kulturell authentischen Umgebung und mit einem höchsten ayurvedischen Standard. Schließlich wurde das Barberyn Reef die letzten Jahre vom Ayurveda-Ministerium zum besten Ayurveda Hotel des Landes gekürt und von einem großen deutschen Reiseveranstalter zum besten Resort der Welt gar. Für mich kann ich immerhin aus voller Überzeugung sagen, es gefällt und hilft gesund- heitlich fit zu bleiben. Alles in angenehmster Atmosphäre direkt am Indischen Ozean gelegen. Also auch Romantik pur unter Palmen. Soweit ein wenig Werbung bzw. eigene Überzeugtheit von bisher erfolgreichen Ayurveda Behandlungen;-)

Mittwoch, der 8. April 2015

Heute ist Petra Gerlings unsere „Praktikantin“ im Waisenhaus in Balapitiya im Resort zu Besuch. Etwas vom Strandleben und Komfort genießen und dann noch ihre erste Bestandsaufnahme in Balapitiya und die Pläne für ihren vierzehntägigen Aufenthalt abstimmen. Wichtig ist erst einmal ein Kommunikationskonzept zu besprechen, denn die Verantwortlichen vor Ort wollen gern immer über alles informiert sein, beherrschen aber nur unzureichend die englische Sprache. Außerdem wollen wir vier besonders talentierte Mädchen nach einem erfolgreichen a-level anbieten, eine weitere Förderung über eine Rosenkinder Patenschaft. Bin mal sehr gespannt, wer von den vier dies gerne in Anspruch nimmt. Dann gibt es noch das Hausarbeiten-Problem bei den jüngsten Mädchen, Schulkindern. Da kann unsere Praktikantin nur wenig helfen, denn dazu braucht man Kenntnisse in der Landessprache. Wir beschließen, eine junge Frau zu bitten, zwei bis dreimal in der Woche nach dem Unterricht vorbei zu schauen und den knapp zehn jungen Schülerinnen zu helfen. Sind sehr gespannt, was das Komitee davon hält bzw. wie unser Plan in der Praxis funktioniert. Starten wollen wir kurzfristig, die Bewertung des Erfolges dieser Maßnahme muss nachberichtet werden.

Donnerstag, der 9. April 2015

Land in Sicht oder besser: die Rückreise nach Germany steht bald an. Auf dem Programm steht allerdings noch der Besuch bei zwei Familien mit einem Rosenkinder-Support. Zuerst fahren wir nach dem obligatorischen Einkaufen des Verpflegungspaketes zur Familie:

  • von Hiruni Ruchira Kumudmali de Silva. 17 Jahre alt, gerade ein gutes o-level absolviert und in Erwartung eines a-level Abschlusses. Dann der Berufswunsch: ein Studium der Ingenieurwissenschaft. Sehr ungewöhnlich und bestimmt noch mehr in dieser Familie. Die Familie lebt in einem sehr einfachen angemieteten Haus für ca. 33 € im Monat. Frühes Aufstehen der Eltern ist angesagt, 1:30 Uhr am Morgen, denn die Eltern kochen vor, in einem sagen wir mal sehr einfachen Restaurant, für frühes Frühstück für Einheimische. Die ältere Schwester studiert auch. Wirklich bewundernswert, was hier Eltern für die Zukunft der Kinder machen.
  • Dann geht es zur zwölfjährigen Dilini Halambage. Gefördert wird sie seit ca. 2 Jahen. Die Familie insgesamt ist allerdings in einer Sonderförderung seit 5 Jahren. Zur Erinnerung, die Mutter von 4 Kindern verlor 14 Tage vor der Geburt des Jüngsten den Ehemann. Wir halfen sofort zur Existenzsicherung der Familie. An staatlicher Unterstützung gibt es für „alle“ 11 € im Monat. Dilini überführten wir in eine reguläre Förderung. Sie besucht die 8. Klasse und steht an sehr guter 5. Stelle mit dem Lieblingsfach Kunst. Heute nahmen wir dann den jüngeren Bruder Samindu Lakshan auch in eine reguläre Förderung. Er besucht die 5. Klasse, steht an Position 10 und hat jetzt die Chance sich wie die Schwester zu verbessern. Alles sehr schön, auch wenn die Familie sehr, sehr einfach hier hinter der schönen Tempelanlage von Mullapitiya wohnt.

Damit schließen wir unser Rosenkinder-Besuchsprogramm für dieses Jahr ab. Von 43 „Rosenkindern“ haben wir 40 gesehen und besucht. Eine großer Organisationsleistung unserer Helfer vom Lions Club und etwas auch Anstrengung für uns. Aber es lohnt sich immer den Erfolg unserer Förderung vor Ort zu erleben.

Freitag, der 10. April und Samstag, der 11. April 2015

Heute der letzte Tag, letztes Frühstück mit den leckeren Früchten, letzte Ayurveda-Behandlung, letztes Gespräch mit der Ärztin und den Tipps für Zuhause, letztes großes Rice and Curry Buffet, Koffer packen, Schwimmen, letztes Dinner Menü und dann noch einen Arrak in großer Runde bei Noble mit der ganzen Gesellschaft im abendlichen Garten. Die Runde ist dann für uns unerwartet auch noch musikalisch bereichert, weil Freund Noble eine kleine Band für uns organisiert hat. Verbleibt ein frühes Aufstehen für den rechtzeitigen Transfer zum Airport. Abschied von Allen, eine heimliche Träne vielleicht und das Gefühl, wir kommen bestimmt bald und gerne wieder, denn das sind wir unseren Rosenkindern schließlich im Sinne unserer nachhaltigen Projektidee schuldig. Résumé unserer Reise 2015:

  • In Sri Lanka ist es sehr warm, auch der Indische OzeanBild11
  • Sri Lanka, ein wunderbares Land, vielleicht eines der Paradiese unseres Planeten
  • Wir haben die richtigen Projekte für die Zukunft unserer „Rosenkinder“
  • Wir haben die richtigen Partner vor Ort, die uns dabei unterstützen
  • Wir machen natürlich weiter, denn das sind wir unseren „Rosenkindern“ schuldig
  • Alle, die Sri Lanka und unsere Projekte erleben möchten sind für 2016 herzlich eingeladen das Land der „Rosenkinder“ live zu erleben

Das Reisetagebuch als PDF-Datei.