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32. Mitgliederinformation

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Liebe Vereinsmitglieder, liebe sonstige Vereinsförderer,

ein Jahr geht auf die Zielgerade. Bestimmt hat jeder in 2014 viele schöne Dinge erlebt und teilweise auch erlitten, alles im gefühlten Sauseschritt. Erlebt haben aber auch unsere „Rosenkinder“ in Sri Lanka ein weiteres erfolgreiches Jahr der Weiterführung unserer „nachhaltigen“ Unterstützung für eine bessere eigene Zukunft durch Qualifizierung und Bildung; unser Vereinszweck halt. Das alles war und ist weiter nur möglich durch Deine/Ihre nachhaltige finanzielle Unterstützung. Da wollen wir gerne fortfahren. Dafür im Namen unserer inzwischen vielen, vielen „Rosenkinder“ in Sri Lanka durch den Vorstand ein ehrliches und offenes „herzlichen Dank“. Wir vom Vorstand haben nur gerne ausgeführt. ;-)

Wenn es in den letzten Tagen einen kleinen Knall gegeben hat, dann konnte es das jahreszeitlich eher ungewöhnlich aber tatsächlich erlebte Gewitter oder eine verfrühte Silvesterrakete gewesen sein. Tatsächlich war es aber das Durchbrechen der 100.000er Euro Schallmauer der „Rosenkinder“ Projekte. In dieser Woche hatte unserer Verein seine 27. Vorstandssitzung u. a. mit den Beschlüssen zur Weiterführung/Finanzierung unserer Projekte in der 1. Jahreshälfte 2015 . Danach gingen 7.900 Euro auf die Reise nach Sri Lanka und durchbrachen dabei die 100.000er Marke für finanzierte Projektunterstützung unserer diversen Vorhaben seit Vereinsgründung vor über 8 Jahren. Da wären:

Laufendes Projekt „Rosenkinder“ Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota

Wir führen im neuen Jahr laufende 38 „Rosenkinder“ Patenschaften weiter und starten zum 1. Februar 2015 mit 5 neuen „Rosenkindern“: Die Details dazu (Neuzugänge und Abgänge) hatte ich bereits in der letzten Mitgliederinformation erläutert. Aktuell wird allerdings zum 31. Januar 2015 eine weitere Förderung erfolgreich beendet, und zwar für die neunzehnjährige D. Anuruddhika Dilrukshi Wickramarapathne. So schwierig, wie sich der Name schreibt und liest war allerdings auch die Familiensituation, als ich am 17. Januar 2008 erstmalig die Familie in der Nähe von Kurunagle besuchte. Der Vater von drei Kindern war bei Renovierungsarbeiten vom Dach gefallen und dadurch gelähmt. Die Mutter war völlig verzweifelt, denn sie stand nun mittellos mit ihren drei Kindern da. In Sri Lanka gibt es für solche Situationen keine staatliche Hilfen. Dilrukshi damals noch 13 Jahre alt. Sie und den älteren Bruder Valuka nahmen wir sofort in unserem Förderprogramm auf. Der jüngere Bruder Anuradha folgte bald danach. Valuka absolvierte erfolgreich seine Schule und bekam von uns danach eine Tischler-Berufsausbildung finanziert. Seit 2012 und dem Ende unser Förderung verdient er das Geld nun für den Lebensunterhalt der Familie. Dilrukshi machte im Jahre 2013 erfolgreich ihr a-level (Abitur) und absolvierte danach von unseren Fördergeldern bis zum Ende diesen Jahres erfolgreich eine Computerausbildung. Ein entsprechender Arbeitsplatz in 2015 wird die finanzielle Situation der Familie weiter verbessern. Nun ist nur noch der kleine Bruder in der Förderung. Ich konnte mich bei meinem zweiten Besuch 2011 schon selber von der deutlich verbesserten Situation in der Familie überzeugen. Aktuell höre ich, dass der Vater zwar immer noch gelähmt, aber immerhin schon auf Krücken sich im Haus bewegen kann. Die Mutter soll sehr glücklich sein soll über die erfolgreiche Förderung ihrer Kinder. Vielleicht reicht es bei meiner Reise im nächsten Jahr auch für ein Wiedersehen mit der Familie in Kurunagle. Ich wäre sehr gespannt und würde natürlich berichten, wie übrigens auch über die anderen Schicksale und Erfolge der Rosenkinder-Patenschaften in erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota bestimmt auch im Jahre 2015.

Laufendes Projekt Förderunterricht im Anula Wijerama Children Home in Balapitija in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Erneut sind die Neuigkeiten in diesem Projekt geprägt durch den zweiten Aufenthalt von Petra Gerlings im vergangenen Oktober in Sri Lanka. Zuletzt hatte ich über ihr zusammen mit Ursel Kramer mehr als erfolgreiches Renovierungsprojekt in Balapitiya berichtet. Nach der Rückkehr haben wir uns in einem sehr intensiven Mail-Verkehr mit den Verantwortlichen vom Träger (All Ceylon Buddhist Congress) und dem Komitee des Childrens Home in Balapitiya über Verbesserungen im Alltag des Hauses beschäftigt. Schließlich bleibt es bei aller praktischer Arbeit nicht aus, bei einem längeren Aufenthalt sich auch mit den anderen Dingen des Wohls und der Zukunft der Mädchen zu beschäftigen.

Bei aktuell 37 Mädchen sind es insbesondere drei Bereiche, die verbesserungswürdig sind. So hat sich für die jüngsten Mädchen in den unteren Schulklassen jetzt neben den anderen Disziplinen ein Förderunterricht in der Landessprache Singhale etabliert. Den gilt es noch administrativ und finanziell in unsere Förderung einzubetten. Daneben gibt es den ständigen Bedarf einer Hausarbeitenhilfe, insbesondere auch für die Kleineren. Petra und Ursel wurden während ihres Aufenthalts zwar gebeten und gefragt, allerdings bei allem guten Willen, keine Chance bzw. keine Kenntnisse in Singhale. Kann sich ja vielleicht noch ändern! Schließlich wollen die Beiden im Frühjahr 2015 wieder reisen. Die großen Mädchen im Children Home sind so mit ihren eigenen Hausarbeiten beschäftigt und fallen daher für eine Hilfe der Kleinen aus. Das Thema Hausarbeiten im Schulbetrieb in Sri Lanka ist durchaus fordernd.

Daneben gibt es in der Schar der Mädchen immer wieder besonders herausragende Talente. Die sollen gesondert gefördert werden, was wir in der Vergangenheit auch schon erfolgreich gemacht haben. Durch die lange Anwesenheit von Petra in diesem Jahr können wir aber besser beurteilen oder Anregungen geben. Insofern haben wir aktuell bei 3 Mädchen im Alter von 17 Jahren (Subodha, Shakila, Dilki) eine gesonderte Förderung eingefordert, denn diese sind vielleicht in der Lage, nach einem erfolgreichen a-level (Abitur) auch noch zu studieren. Dies könnte unser Verein dann durch eine persönliche Patenschaft gerne weiter fördern. Wäre doch ein toller Übergang von einem Projekt in ein anderes.

Weiter fördern bzw. ausbilden könnten wir auch vier ältere Mädchen (Priyani, Ganeshika, Shalina, Jasintha). Schließlich gibt es da ja noch das Rosenkinder-Hostel mit dem Vocational Training Center in Panadura. Alle vier Mädchen müssen nach Erreichen des 19. Lebensjahr zurück in den Alltag bzw. in ihre Familien. Eine anerkannte Ausbildung mit Abschluss als Friseur, Kosmetikerin, Schneiderin oder Näherin ist dabei mehr als förderlich. Insofern haben wir in Abstimmung mit Petra uns auch dort eingemischt und entsprechende Vorschläge beim ACBC bzw. dem Komitee des Hauses eingereicht. Sind sehr gespannt, was daraus wird und werden natürlich weiter berichten. Das Rosenkinder Netzwerk in Arbeit. ;-)

Abschließen möchte ich den aktuellen Bericht zu unserem Projekt in Balapitiya mit einer „freigegebenen“ kurzen, aber sehr persönlichen Schilderung von Petra Gerlings zu ihrem 2. Aufenthalt in unserem Children Home:

„Was für ein Jahr! 2x war ich im Kinderheim in Balapitiya. 5 Wochen im März/April, in denen mir die Mädchen sehr ans Herz gewachsen sind. Ich konnte erleben, wie sich die Hilfe der Rosenkindern positiv auf die Entwicklung der Mädchen auswirkt und wie dankbar die Mädchen für Zuwendung, Hilfe und Ablenkung sind. Es ist so einfach. Das örtliche Komitee kümmert sich rührig um die Mädchen. Trotz allem gab es dringend notwendige Reparaturen, die auf Grund fehlender Gelder nicht ausgeführt werden konnten. Wieder zu Hause fanden sich unter den Rosenkindern aber auch im Freundes- und Bekanntenkreis schnell Spender . Auch meine Freundin Ursel war Feuer und Flamme von dem Projekt, hat kräftig Spenden gesammelt und den Flug mit mir gebucht. So kam eine stattliche Summe zusammen, mit der wir im Oktober 4 Wochen vor Ort ein Bad wieder in Betrieb nehmen und in den Unterrichtsräumen für gutes, trockenes Klima sorgen konnten. Die Kinder waren von unserem Einsatz begeistert. Wir auch:) Und schnell war erneut klar, dass wir wiederkommen. Das nächste Projekt: Hausaufgabenbetreuung durch Lehrer oder ältere Schüler für die Kleinsten.

Auf diesem Weg ein besonderer Dank an alle, die uns finanziell und mental unterstützt haben. Wir machen weiter…. ?in 2015.“ Petra Gerlings – im Dezember 2014

Über die weiteren Vorhaben / Projekte

„Rosenkinder Hostel“ beim Vocational Trainingscenter Panadura in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

und

Sonderförderung für die Madyama Lanka Nrutya Mandalaya Dancing School von Mrs. Dr. Waidyawathie Rajapaksha in Amunugama bei Kandy

gibt es aktuell nichts Neues zu berichten. In Panadura läuft wohl noch der 2. Lehrgang. Bin mal gespannt, ob im 3. Lehrgang schon die Mädchen aus Balapitiya auftauchen. Auch in der Tanzschule bzw. dem angestrebten Renovierungsprojekt gibt es leider keinen Fortschritt. Angekündigt, aber noch nicht eingetroffen ist ein neuer Bauplan mit aktueller Kostenschätzung und behördlicher Genehmigung. Soll seit 3 Wochen unterwegs sein. Wir sind sehr gespannt, ob sich daraus ein umsetzbarer und finanzierbarer Plan ergibt. Wie bereits berichtet, ist die Situation vor Ort deutlich komplizierter als gedacht. Aber es geschehen manchmal auch Wunder, gerade zur aktuellen Jahreszeit. ;-) Zumindest ist das Vorhaben für 2015 auf der Warteliste.

Zu berichten ist noch, dass die letzte Sonder-Mitgliederversammlung und hier insbesondere die Wiederholung der Vorstandswahl zwischenzeitlich vom Amtsgericht Pinneberg bestätigt wurde. Insofern hat unser eingetragener Verein mit vorzeigbarer ordentlicher Projektarbeit nun auch wieder einen entsprechend ordentlich eingetragenen Vorstand. So starten wir auf zu neuen Taten im neuen Jahr 2015 mit dem bewährten Vorstand.

Zuvor ist jedoch noch ein besonderer Tag an. Am 26. Dezember 2016 ist es dann schon 10 Jahre her, dass der furchtbare Tsunami, insbesondere in Süd-Ost-Asien, die Menschheit aufschreckte, Hunderttausende das Leben kostete und Millionen ihrer Existenz beraubte. Für mich ist dies allerdings auch der Tag, seit dem Sri Lanka eine besondere Position in meinem Leben einnimmt. Zuvor nur eine Freundschaft zu einem Batik-Künstler, die Idee einer persönlichen kleinen Tsunami Hilfe zusammen mit Anderen und dann einer Welle der Solidarität, die mich in das ferne Land brachte. Dann nahm das Schicksal seinen Lauf. August 2006 Gründung des Vereins Rosenkinder aus dem Kreis der Tsunami-Hilfe-Unterstützer und nun schon die 100.000 Euro Marke gerissen und in 8 Jahren mehreren Hundert Kinder geholfen, macht doch ein wenig Stolz. Ich werde am 26. Dezember 2014 einen Gruß als Erinnerung auch im Namen unserer Mitglieder und Vereinsförderer an unserer diversen Helfer in den Projekten nach Sri Lanka schicken. Ohne diese Katastrophe hätte es sehr wahrscheinlich die „Rosenkinder“ und insbesondere unsere besondere Hilfe nie gegeben. So etwas nennt man da wohl Schicksal.

Verbleibt mir nur Euch / Ihnen und Euren / Ihren Angehörigen ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest zu wünschen. Außerdem einen guten Rutsch in ein gesundes und friedliches Neues Jahr 2015. Leider ist das mit dem Frieden gerade aktueller denn je.

Ihr/

Euer

Dieter Kaske