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74. Mitgliederinformation

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Liebe Vereinsmitglieder, liebe sonstige Vereinsförderer,

ich hoffe sehr, dass unsere treue „Rosenkinder“ Gemeinde in das neue Jahr gesund und mit viel Elan und Zuversicht gestartet ist. Wir – eine kleine Gruppe Mitglieder – haben uns die Sonne und den Elan für unsere Projekte geholt. Bestimmt haben einige, vielleicht auch viele unsere Abenteuer und Taten im Reisebericht 2024 oder auf Facebook verfolgt. Das Selfie, aufgenommen am nördlichsten Punkt von Sri Lanka mit dem Motto „unity in diverversity is the strengh of Sri Lanka – Einheit in der Verschiedenheit ist die Stärke Sri Lankas“, gibt Hoffnung für eine friedvolle Zukunft. In der Tat war es diesem Jahr eine sehr intensive Reise mit vielen Besuchen, Gesprächen und insbesonde Begegnungen mit unseren „Rosenkinder“ Projekten. Wie nicht anders erwartet, wenn auch anders erhofft, ist die aktuelle Situation im Lande sehr stark geprägt von den Folgen des Staatsbankrotts 2022 nach den Corona-Jahren zuvor. Die ökonomische Not ist bei den bedürftigen Bevölkerungsteilen groß und die Preise weiter hoch. Also insbesondere in Not das Klientel wie unsere Patenkinder Familien und die von von uns geförderten Heime. Zwar ist der Tourismus allgemein wieder gut angelaufen, aber insbesondere geprägt von Russen, Indern und Chinesen, die die Strände unübersehbar prägen. Familienmitglieder auch in unseren Familien suchen Arbeit und Einkommen als Gastarbeiter in den arabischen Staaten. Das führt vielleicht zu Einnahmen, aber auch zu zerrissenen Familiensituationen und die Arbeitsbedingungen in bevorzugten Staaten wie Saudi Arabien, Kuwait und Co. sind schwierig.

Hier nun der aktuelle Bericht zu unseren Projekten, geprägt von den Erlebnissen unserer Reise:

Laufendes Projekt „Rosenkinder“ Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota

Die Treffen mit unseren Patenkinder bzw. inzwischen vielen jungen Erwachsenen sind im Rahmen unserer jährlichen Sri Lanka immer sehr intensive Erlebnisse. Dies schon vor dem Hintergrund, dass alle wesentlichen Informationen im Februar zusammen getragen werden müssen, um die aktuell 68 Patenschaften dann ab sofort für weitere 6 Monate zu verlängern. Wir konnten mit 62 unserer Patenkinder über Stand Schule/Studium und Probleme sonstiger Art persönlich sprechen. Das ist eine sehr gute Quote. Machbar nur, weil wir in unseren Sammeltreffen im Tempel von Kotapola gleich 34 Patenkinder bzw. 22 Patenkinder im Briefgarden begrüßen durften. Wir haben aber auch 4 Patenkinder im heimischen Umfeld besucht. Neu haben wir 9 Kinder in unseren Kreis aufgenommen. 2 davon bei der die Förderung ausgesetzt war, weil kein Studienplatzangebot lange Zeit wegen Corona vorhanden war. Von den 7 ganz „Neuen“ waren 5 talentierte Studienanfänger aus armen Familen, 2 weitere Kinder aus aktuellen familiären Notlagen. 10 Kinder sind aus der Förderung gefallen, davon 6 mit erfolgreichen Studienabschluss, 2 mit Berufseinstieg nach a-level, aber auch 2, weil das ganze Jahr keine Schulnachweise von den Eltern vorgelegt worden sind. Apropos Notlagen. Die wirtschaftliche Situation hat dazu geführt, dass immer wieder Elternteile zum Arbeiten in arabische Länder gehen. Leider führt das oft zu Problem. Es kommt zwar Geld an, aber die Kinder werde vom zurückgebliebenen Elternteil manchmal vernachlässigt oder das Geld wird in Alkohol angelegt. Bei unseren 2 aktuellen Ausfällen konnten wir dies leider in unserem geförderten Umfeld erleben.
Bei den von uns seit 2017 geförderten Jungen Harsha und Dhanuka ist auch die Mutter jetzt schon das zweite Mal ins Ausland gegangen zum Geld verdienen. Der Vater ist im Jahre 2016 verstorben, daher unsere Förderung. Seit 4 Jahren kümmert sich die Großmutter, die ist aber gesundheitlich erkennbar eingeschränkt. Die Mutter hat noch einen Vertrag für 2 weitere Jahre zur Finanzierung der zurück gelassenen Familie. Auch bei der seit 6 Jahren geförderten 17jährigen Indulanka hatte sich die Großmutter um das Mädchen gekümmert. Für sie und ihren 13 Jahre alten Bruder gab es keine Eltern mehr. Die Großmutter ist leider im letzten Jahr an Krebs verstorben. Das Jugendamt hat den Bruder in einem Kinderheim untergebracht, Indulanka bei einer Gastfamilie mit eigenen Zimmer. Nach erfolgreichen o-level bereitet sie sich jetzt auf die a-level Prüfung im nächsten Jahr vor. Dooland wird die Entwicklung dieses Mädchen für uns eng verfolgen. Insgesamt trotz nicht rosiger Rahmenbedingungen ist unser Patenschaftsprogramm mit Hilfe unserer Lions Freunde Chandani und Dooland weiter ein voller Erfolg. Mit tatkräftigen Einsatz unserer mitreisenden ehemaligen Schulzahnärztin Ulrike Pape bekamen die Patenkinder bei unserem Treffen in Kotapola auch noch ein Zahnputztraining.

Laufendes Projekt Förderunterricht im Anula Wijerama Children Home in Balapitiya in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Mühe, Ausdauer und Anstrengung zahlt sich aus, auch in Sri Lanka. Mühe geben wir uns auch mit tatkräftiger Unterstützung vor Ort von Mitglied Petra Gerling schon immer in Balapitiya, um den Mädchen eine qualifizierte Unterstützung zu geben. Besonders anstrengen wir uns aber seit nunmehr 2 Jahren. Seitdem bekommen die jeweils 10 ältesten Mädchen für einen guten Start in das Leben nach dem Verlassen des Heimes eine individuelle Sonderbehandlung. Alle 3 Monate sprechen wir mit den Mädchen online oder wie gerade vor Ort. Wir erkunden ihre Qualifikation und Wünsche und versuchen über eine qualifizierte Berufsausbildung oder sogar Vorbereitung auf ein mögliches Studium mit Rosenkinder Patenschaft den Mädchen möglichst viel Rückenwind mitzugeben. Das klappt leider nicht immer. Es gibt Mädchen, die wollen einfach nicht – sie gehen lieber zurück in die Familie. Oder auch die Familie hat andere Ideen für die Zukunft der Tochter. Die Mädchen ganz ohne Familie haben es in diesem Fall sogar einfacher in der Zukunftsgestaltung. Oft redet bei diesen betreuten Mädchen aber noch das Jugendamt oder auch Gerichte mit. Aber zur Jahreswende ist der Knoten geplatzt und wir können gleich über 4 erfolgreiche Erfolge mit Perspektiven berichten. Da sind zuerst die 18jährige Shehara und die 19jährige Amasha, die von Balaptiya von unserer Matron Nilani ins Rosenkinder Hostel umgesiedelt worden sind. Dort werden sie eine qualifizierte Ausbildung als Schneiderin bzw. Kosmetikerin erhalten. Die 18jährige Insansala wollte gerne eine Ausbildung zum Koch. Gesucht, getan – das Mädchen macht jetzt seit Februar in unserem Ayurveda Resort Barberyn Reef eine 2 ½ jährige duale Ausbildung zur Köchin und durfte uns bei unserem Aufenthalt in diesem Jahr dort schon bedienen. Zuletzt drücken wir der 20jährigen Woshini die Daumen für ihre Aufnahmeprüfung diese Tage zum Musikstudium und zur angebotenen Rosenkinder Patenschaft. Die individuelle Vorbereitung auf die Prüfung natürlich mit unserer Förderung. Bei unserem Besuch der verbliebenen 30 Mädchen in Balapitiya war schon das Fehlen der großen Mädchen zu merken. Diese müssen im Alltag die beiden Matrons bei der Betreuung der vielen jungen Mädchen helfen. Um so mehr freuen wir uns, dass es jetzt endlich gelungen ist, neben Nilani und Sanjewani als dritte Matron Nandani zum 1. März in Balapitiya begrüßen zu können. Es geht also gut voran und weiter. Im Mai plant dann wieder unsere Petra Gerlings in Balapitya sich weiter vor Ort um die Zukunft der Mädchen zu kümmern.

Laufendes Projekt im Blinden- und Gehörlosen Internat und Förderschule in Mahaweewa in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Leider leidet auch dieses so wichtige Projekt für die rund 100 gehandicapten Kinder in Mahaweewa unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Sri Lanka. Auch gibt es einiges in den Zuständigkeiten zwischen ACBC, Schulleitung und ehrenamtliches Komitee grundsätzlich zu klären. Wir haben das Heim natürlich besucht auf unserer diesjährigen Reise. Viel wichtiger war natürlich der gerade beendete dritte Aufenthalt von unserem Mitglied Melanie Bierut in Mahaweewa. Wenn wir für ein paar Stunden dort sind, dann gibt es Show, Gespräche und einen Rundgang. Wenn Melanie 14 Tage dort rund um die Uhr für uns im Einsatz ist, dann sieht man eher wo es kneift. So werden wir jetzt nicht nur die 4 Praktikanten in der Schule übergangsweise entlohnen bis der Staat wieder diese Aufgabe übernimmt. Auch müssen wir uns wohl zukünftig um die Situation der Matrons im Internat kümmern. Im letzten Jahr waren es noch 5 Matrons, jetzt nur noch 3 aktuell und das mit einer unzureichenden Entlohnung. Für 60 Kinder beiderlei Geschlecht und mit den unterschiedlichen Behinderungen ist der Betreuungsschlüssel völlig unzureichend. Auch wollen wir die Gartenprojekte als praktischen Ausgleich im Rahmen der Schule wieder aktivieren und sogar ausbauen. Wir hatten uns für dieses Jahr vorgenommen, die Braille Ausstattung in der Schule zu optimieren. Tatsächlich ist es gelungen durch Melanies Vermittlung eine Braille Firma zur Optimierung der Gerätschaften ins Heim zu bekommen. Es wurde die vorhandene Infrastruktur überprüft, ergänzt um Lautsprecher und Kopfhörer und auf die vorhandenen 3 Computer eine entsprechende Software installiert. Der IT-Lehrer wurde geschult und mit dem gewonnenen Unternehmen soll ein Service-Vertrag abgeschlossen werden, so dass die aktuelle Infrastruktur bis zu einem möglichen weiteren Ausbau das ganze Jahr eingesetzt werden kann. Wir behalten Mahaweewa im Focus, denn die Kinder dort sind einfach besonders und uns ans Herz gewachsen.

Laufendes Projekt „Rosenkinder Hostel“ beim Vocational Trainingscenter Panadura in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)

Unser Besuch in unserem Rosenkinder Hostel und im staatlichen Ausbildungszentrum in Panadura war einer unserer schönsten Momente in diesem Jahr. Großartig war es natürlich die beiden Mädchen aus Balapitiya hier aktiv in der Ausbildung zu erleben. Wir waren ja schon oft in Panadura seit der Eröffnung unseres Hostels 2014. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass die Mädchen dort, aktuell 14, so aufgeschlossen bei guter Stimmung erlebt zu haben. Diese fielen in der Tat sehr positiv auf im Kreise der rund 80 Mädchen, die im angrenzenden Ausbildungszentrum eine Ausbildung in Schneidern, Textil Qualitätskontrolle, Kosmetik, Hairdressing oder Baby Day-Care erhalten. Unsere fast 70jährige Matron ist immer noch aktiv, weil sich auch dort keine Nachfolgerin findet. Zusammen mit einer zweiten Matron teilt sie sich weiter die Aufgabe, der Betreuung unserer Rosenkinder im Hostel mit großer Freude. Das gilt natürlich auch für die heute anwesenden ehrenamtlichen Helfer von ACBC. Wir werden in diesem Jahr die Schwelle von über 200 Mädchen aus verschiedenen Mädchen Kinderheimen überschreiten. Also insgesamt weiter so in diesem großartigen Projekt.

Sonstige Projekte

Ach wie gerne hätten wir auf unserer diesjährigen Reise auch das nach wie vor geplante zweite Rosenkinder Hostel für Jungen in Payagala besucht. Wie immer wieder berichtet, sind wir bereit mit der Renovierung des Hostels zu starten, allerdings für das in dem Zusammenhang notwendige staatliche Ausbildungszentrum gibt es keinen Sponsor und Betriebsplan. Wir haben bei den Treffen mit den Verantwortlichen von ACBC unser Engagement weiter bekräftigt. Dort ist man erkennbarr sehr bemüht, aber bisher nicht erfolgreich. Wir helfen mit auf allen Kanälen.

Als mögliche Alternative haben wir die Camilla School in Colombo besucht. Ein Behindertenheim für Jugendliche und junge Erwachsene. Dort waren wir in der Vergangenheit schon mit anderen Projekten engagiert. Der Rundgang hat uns gezeigt, dass es einen enormen Reparaturbedarf gibt. Wegen der bekannten Krisen wurde in den letzten Jahre nicht ausreichend investiert. Feststellbar war aber auch, dass das Personal dort zu wenig ausgebildet und das Konzept der Betreuung einer grundsätzlichen Überprüfung bedarf. Das gilt es jetzt zu klären, damit Camilla ein Option bleibt.

Im Rahmen unserer Rundreise in der Norden von Sri Lanka hatten wir uns ja vorgenommen, nicht nur die außerordentlich schöne Landschaft und die sonstigen Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sondern auch ein kleines Projekt vor Ort zu finanzieren. In Vermittlung von unserem Freund und Herzchirurgen Dr. Umes hatten wir Kontakt zu Rahulan aus Jaffna, der beste Freund von Umes Bruder. Er organisierte für uns eine Bücher-, Hefte und Schreibutensilien Ausstattung für eine kleine Dorfschule mit 92 Schülern in 5 Klassen. Eine komplette Ausstattung für ein ganzes Schuljahr. Wir trafen dann Ragulan in Jaffna bei unserer Ankunft. In der Buchhandlung holten wir 8 große Pakete ab und verteilten diese am nächsten Tag in der Schule. Es war ein besonderes Erlebnis. Es war aber auch offensichtlich, dass im Vergleich zu anderen Schulen im Lande, die Situation im Norden des Landes neben den sonstigen aktuellen Krisen immer noch von den Folgen des Bürgerkrieges geprägt ist. Insgesamt hatten wir aber im Norden zwei sehr eindrucksvolle Tage . Es war großartig, mit Ragulan einen tamilischen Begleiter dabei zu haben. Rosenkinder Projekte neben Rundreise-Erlebnissen sind immer eine gute Idee.

So besuchten wir im Rahmen unserer Rundreise auch die uns lange bekannte Tanzschule in der Nähe von Kandy. Dort waren wir immer gerne, aber jetzt schon lange Zeit nicht mehr. Wir hatten einen großartigen Empfang, denn unsere Hilfe vor einigen Jahren ist in bester Erinnerung geblieben. Wir hatten im Rahmen der langjährigen Renovierung der Tanzschule einen Holzboden finanziert und weil die Affen das Dach nicht mochten und unseren Boden gefährdeten, ein neues Dach dazu. Beides fanden wir vor im besten Zustand und man war uns weiter überaus dankbar. Die Show, die wir bekamen war von rund 60 Schüler:innen inklusive deren Eltern der zweite öffentliche Auftritt nach Corona. Insgesamt möchte die Schule neben der Tanzausbildung einen zweiten Zweig mit einer Trommelausbildung aufbauen. Der Bedarf ist da, denn in Sri Lanka gehört der Kandyan Dance und das Trommeln nicht nur zu den touristischen Attraktionen, sondern zu allen Festivitäten. Wir ließen vor Ort eine Spende, damit die Schule alle ihre defekten Instrumente wieder reparieren und neue Kostüme für Aufführungen beschaffen kann. Wir werden darüber nachdenken, inwieweit wir beim Aufbau des zweiten Zweiges helfen können. Die Erhaltung der großartigen traditionellen Kultur und damit eine wunderbare Beschäftigung für die Kinder sogar mit beruflicher Perspektive in Sri Lanka sind uns auch ein besonderes Anliegen.

Sonstiges

Nach so viel Rosenkinder Projekten und dabei auch sehr vielen Bildern bleibt noch der Blick in den Rosenkinder Jahreskalender. Wie bereits berichtet und vielleicht schon notiert ist der Termin der 18. Mitgliederversammlung der „Rosenkinder“ Sonntag, der 28. April 2024 um 16 Uhr in der Stadthalle in Uetersen. Die formale Einladung wird in ca. 14 Tagen dazu erfolgen.

Als weitere Termine 2024 planen wir am Wochenende 6. und 7. Juli 2024 mit einem Stand auf dem Rosenfest Uetersen im Rosarium vertreten zu sein. Die „Rosenkinder“ feiern natürlich auch wieder im privaten Umfeld der Familie Kaske den 18. Geburtstag, Termin 10. August 2024. Dann ist da noch ein Charity Konzert am Samstag den 9. November 2024 mit der Pop, Folk, Oldies Band Not Related in der Stadthalle Uetersen geplant. Zuletzt und damit schließt das Jahr 2024 dann ab, planen wir auf dem Uetersener Weihnachtsmarkt erneut am 6. und 7. Dezember 2024 mit einer Veranstaltung vertreten zu sein.

Soweit für heute – Habt persönlich eine schönes Jahr 2024 in einer global gesehen eher nicht so erfreulichen Zeit.

Bleibt insbesondere gesund und munter und den Rosenkinder weiter verbunden.

Ihr / Euer Dieter Kaske