Liebe Vereinsmitglieder, liebe sonstige Vereinsförderer,
endlich ist Sommer, wenn auch mit einigen unangenehmen „wettermäßigen“ Überraschungen hier im Lande. Allerdings gibt es die auch in Sri Lanka. So gab es vor 10 Tagen einen besonders kräftigen Monsun-Regen an der Westküste, Nähe Beruwala. 100 mm³ Niederschlag auf den m² in einer Stunde ist selbst dort ungewöhnlich. Folge: Erdrutsche, Überschwemmungen, fast 20 Tote und die Flüsse randvoll. Wir haben bei unseren Ansprechpartnern nachgefragt. Dort alles soweit ok im „Rosenkinder-Umfeld“. Nun aber heute die neuesten Nachrichten von unseren Projekten etc. Kurz bevor König Fußball vielleicht für den einen oder anderen noch wichtiger sein könnte.
Laufendes Projekt „Rosenkinder“ Patenschaften in Zusammenarbeit mit dem Lions Club Aluthgama/Bentota
Gerade eben haben wir unseren aktuellen Projektkontoauszug vom Lions Club Aluthgama/ Bentota. bekommen. Finanziell und inhaltlich alles planmäßig. Das bedeutet, dass wir in die zweite Förderperiode 2014 ab August weiter mit 39 Rosenkindern weitermachen plus eine spezielle Familienförderung. Erfahrungsgemäß gibt es den Wechsel, d. h. auslaufende, gestoppte und ersehnte neue Patenschaften dann ab Anfang 2015, wenn wir wieder vor Ort sind. Natürlich wollen wir die neuen „Rosenkinder“ gerne persönlich begrüßen. Die 5 für eine Förderung zuletzt vorgeschlagenen Studenten mit erfolgreichem a-level (Abitur) aus ärmsten Verhältnissen der Region Kotapola studieren jetzt seit April mit unserer finanziellen Hilfe. Für 2015 haben wir uns vorgenommen, diese, wie auch die weiteren 2 „Rosenkinder-Studenten“, auf dem Campus in Colombo zu besuchen. Unsere Kontakte mit dem Ministerium für Social Services zur Nutzung des uns angebotenen Ausbildungsplatzes in der neu gegründeten Behinderteneinrichtung konnten wir noch nicht „produktiv“ nutzen. Nach dem Ushita unser Angebot leider abgesagt hat, hat sich noch kein neues Kind hierfür gefunden. Der Einstieg in die Förderung von behinderten Jugendlichen würde für unseren Verein das Spektrum der „Rosenkinder“ Patenschaften erweitern. Vielleicht in 2015!?
Laufendes Projekt Förderunterricht im Anula Wijerama Children Home in Balapitija in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)
Auch dieses Vorhaben zeichnet sich weiter aus durch eine langfristige und erfolgreiche Förderung von vielen, vielen Waisenmädchen bzw. Mädchen, bei denen die Eltern auf Dauer oder zeitweise das Sorgerecht verloren haben. Darüber haben wir schon oft berichtet, auch von unseren jährlichen Besuchen. Heute können wir aber noch sehr viel intensiver Berichten. Unser Vereinsmitglied Petra Gerlings aus Essen war nämlich fast volle 3 Monat in Sri Lanka und hat davon im April/Mai 2014 5 Wochen dort im Childrens Home in Balapitiya hospitiert. Das gibt natürlich auch viel mehr Eindrücke vom Alltag eines Kinderheimes in Sri Lanka. Gerade vor 2 Tagen war Petra bei uns zu Besuch und hat immer noch beeindruckt berichtet. Als Geschenk oder vielleicht auch zur Inspiration an den Kreis der Vereinsmitglieder hat sie einen Praktikumsbericht verfasst, den ihr gerne am Ende dieser Mitgliederinformation lesen könnt oder sogar umbedingt solltet. Insgesamt fühlen wir uns voll bestätigt in der Förderung der 40 Mädchen im Alter von 5 bis 19 Jahren, betreut von 7 Lehrern/innen, finanziert seit 2008 von uns. Ein großartiger Platz mit einem Umfeld fast einer großen Familie.
Petra ist beruflich aus der Baubranche. Also eine Frau vom Fach. Bei unserem letzten Besuch im Februar hatten wir schon in diesem Umfeld einige erhebliche Mängel festgestellt. Die konnten so weiter spezifiziert werden. Das Heim hat zwei große Schlafsäle für je 20 Mädchen. Unten den für die großen Mädchen. Petra hat vor Ort koordiniert und selbst auch Hand angelegt. Jetzt haben die 4 Toiletten wieder „vernünftige“ Türen, wie auch das Badezimmer im Erdgeschoss. Auch hat das Haus zum Teil frische Farbe bekommen. Die Mädchen durften auch mit streichen. Etwas anders bzw. sehr schlecht steht es um die sanitären Anlagen im Obergeschoss, wo die kleinen Mädchen schlafen. Der Sanitärbereich ist versperrt, weil die Rohrleitungen und sonstigen Sanitärobjekte völlig marode sind. Das ist nicht schön und für die Kleinen sehr unbequem, insbesondere wenn man dann noch krank ist. Es gibt auch einen ersten Plan und Kostenvoranschlag für die Sanierung, aber kein Geld! Allerdings hat unser Childrens Home noch eine weitere Baustelle. Das ist der Computerraum. Wir hatten schon bei unseren Besuchen festgestellt, dass dieser wg. Lage und Baubeschaffenheit überhitzt ist. Für einen Computer kein günstiges Umfeld. Petra „vom Fach“ hat jetzt festgestellt, dass dieser eigentlich unbrauchbar ist. Zwar noch ziemlich neu, aber feucht mit Schimmelbildung durch mangelnde Belüftung. Als überschaubare bauliche Maßnahme schlägt sie vor, ein Fenster zum Nähraum nebenan rauszunehmen und feste Ventilatoren zu installieren. An Wand und Decke muss auch etwas gemacht werden, schon wg. Schimmel und bröckelnden Putz. Eine vielleicht mögliche elektrische Klimatisierung geht nicht, weil Strom in Sri Lanka sehr teuer ist und auch kein Geld vorhanden ist für den Unterhalt. Insofern schlagen wir die kleine Lösung vor.
Wir haben gedacht, vielleicht können wir ja helfen!? Da bekanntlich unsere Mitgliedsgelder satzungsgemäß der Förderung von Bildung vorbehalten sind, geht dies nur durch Sonderspenden. Wer also noch etwas „Urlaubsgeld“ über hat, der darf gerne investieren in eine Verbesserung der Rahmenbedingungen unserer Mädchen. Wir gehen insgesamt von Kosten von rund 3.000 Euro aus. Natürlich schicken wir, bevor es los geht, noch einen orts- und kostenerfahrenen Experten ins Childrens Home. Der Lions-Club Aluthgama/Bentota mit einem Architekten wird uns behilflich sein vor. Petra Gerlings ist so begeistert – siehe Praktikumsbericht – und möchte daher in diesem Jahr erneut nach Sri Lanka reisen. Insofern können wir auch die Umsetzung selbst verfolgen. Hier zur Erinnerung unsere Bankverbindung:
VR Bank Pinneberg – Kto. 404 284 00 – BLZ 221 914 05 – Stichwort Balapitiya
Neues Projekt „Rosenkinder Hostel“ beim Vocational Trainingscenter Panadura in Zusammenarbeit mit dem All Ceylon Buddhist Congress (ACBC)
Zu diesem neuen Projekt können wir leider noch nichts neues berichten. Wir gehen davon aus, dass im staatlichen Vocational Trainingscenter der Ausbildungsbetrieb in den Disziplinen Kosmetik, Friseur, Schneidern und Nähen läuft. Wichtiger ist dann, dass im angrenzenden „Rosenkinder – Hostel“ möglichst viele Mädchen aus den diversen ACBC-Waisenhäuser bereits wohnen und „gratis“ an den Kursen im Vocational Trainingcenter teilnehmen. Wir haben allerdings noch keine Abrechnung bekommen. Diese aber angefordert und werden darüber in der nächsten Mitgliederinformation berichten. Der Name „Rosenkinder Hostel“ soll doch ein weiterer dauerhafter Beweis für unsere erfolgreichen Projekte werden..
8. Mitgliederversammlung „Rosenkinder“ – Fördergemeinschaft für Kinder in Sri Lanka e. V. am 11. Mai 2014 in Tornesch
Ja, wir hatten eine wunderschöne Mitgliederversammlung. Die 30 Teilnehmer werden dies bestätigen. Die Ergebnisse sind als Protokoll dieser Information beigefügt. Ein tolle Stimmung bei intensiver Information und Diskussion. Sehr eindrucksvoll auch die Schilderungen von Almut Lenz zu unserem Tanzschulprojekt bzw. der alten Kultur des Kandian Dance und die vielen bewegten Bilder aus unseren Projekten von der Reise nach Sri Lanka 2014. Die sind übrigens als spezial DVD „Rosenkinder 2014 Vor Ort“ für 15 € zu Gunsten unserer Projekte noch zu erhalten. Also, gerne bei mir sofort bestellen, bezahlen, sehen und dadurch helfen. Eine Woche vorher waren wir in Strasbourg und haben dort vom 33 Franzosen/innen unser erstes französisches Mitgliedertreffen gefeiert. Auch sehr eindrucksvoll, die deutsch/französische Zusammenarbeit zu Gunsten armer Kinder in Sri Lanka. Jean Paul Pfister, herzlichen Dank für alle Art der Unterstützung. 33 zu 30 sind in diesem Jahr ein Punktsieg für France. ;-)
Letzter Aufruf „Rosenkinder“ Rundreise 2015
Es sind noch 2 Plätze frei, d. h. 13 Teilnehmer haben sich schon gefunden, 15 sollen es insgesamt werden. Wer also diese bunte Truppe sympathischer Vereinsmitglieder noch ergänzen möchte, gerne, herzlich willkommen. Aber schnell bei mir melden. Unser erstes Reisegruppentreffen soll am 9. August Nachmittags stattfinden, zum………………..
9. Rosenkinder Geburtstag
Es ist schon Tradition, dass wir uns jährlich im „Vereinsheim“ am Heidredder 3 in Uetersen gemeinsam zur Geburtstagsfeier einfinden. Stets ein netter, Rosenkinder-überzeugter Kreis. Bei gutem Wetter und Essen und Trinken schwelgen wir im Meinungsaustausch nicht nur zu unseren Projekten. Für Wetter und Trinken werde ich sorgen. Zum Essen bringt gerne etwas mit. Erfahrungsgemäß entsteht daraus ein großartiges „Rosenkinder- Buffet. Beginn soll sein um 18:00 Uhr. Meldet Euch aber bitte rechtzeitig an (Telefon oder Mail) für:
Samstag, den 9. August 2014 am Heidredder 3 in Uetersen
Als „Special Guest“ wird auch Petra Gerlings anwesend sein und zusätzlich zu den jetzt folgenden Praktikumsbericht live und in Farbe berichten und Fragen beantworten.
Soweit für heute mit den Berichten zu unseren Projekten und den Ankündigung. Einen schönen sonnigen Sommer. Wir sehen uns dann vielleicht am 9. August oder hören oder lesen dann mehr im Herbst in der nächsten Mitgliederinformation.
Ihr/Euer
Dieter Kaske
5 Wochen als “Praktikant” im Anula Wijerama Child Development Center (23.3.-27.4.2014)
Gestern war mein letzter Tag im Kinderheim und das einzige, was mich davon abhält, ausschließlich furchtbar traurig zu sein ist die Tatsache, das ich heute eine 3-wöchige Ayurvedakur begonnen habe. Das tut der Seele gut.
Es waren 5 wunderbare und besondere Wochen für mich. Auch wenn es auf Grund der von mir völlig naiv unterschätzten Temperaturen und der extremen Luftfeuchtigkeit im April körperlich sehr anstrengend war ( schließlich kleben immer mindestens 5 Kinder am verschwitzen Körper ). Aber die Kids sind jede Anstrengung allemal wert!!!!!
Mein Fazit vorweg: ich komme bald wieder. Einmal auf den “Geschmack” gekommen kann ich nicht mehr aufhören. Und es gibt viel zu tun, und da ist es manchmal besser, vor Ort zu sein.
Aber nun zum Anfang zurück. Ich war trotz meines hohen Alters ;) mächtig aufgeregt. Wird das ein Reinfall? Wie werden die Kinder reagieren? Was mache ich überhaupt mit denen? Und wie ist das mit der Sprache? Diese und 100 weitere Fragen habe ich nicht aus dem Kopf bekommen. Der Magen krampfte. Im Nachhinein alles überflüssig. Es ist sehr einfach: man muss einfach nur “dasein”, singen, klatschen und versprechen das man am nächsten Tag wiederkommt. Die Herzen der kleinen Mädels kann man mit Nähe und Freundlichkeit sehr schnell erobern ( mein Herz hatten sie alle nach kürzester Zeit erobert ). Die Großen “beobachten” etwas länger. Das ist aber völlig in Ordnung. Und die Namen kennt man auch bald, was auch gut ist, denn bei 2 Dingen sind sie ungnädig: 1. wenn man dem Löffel essen möchte und nicht mit den Fingern und 2., wenn man den Namen vergessen hat.
Ich musste das “System” des Kinderheims allerdings auch erst beobachten. Zunächst war einiges befremdlich für mich und ich hätte es gern sofort geändert ( was natürlich falsch wäre ). Die Kinder haben wenig freie Zeit, müssen viel arbeiten (Schule, Nachmittagsunterricht, Kochen, Waschen, Putzen, Beten ….und immer für Spenden danken) . Es gibt zugeordnete Verantwortungen, die Großen müssen sich um die Kleinen kümmern, die Kleinen müssen helfen. Alle wirken so furchtbar gehorsam und pflichtbewusst. Und nie ungehalten! Gibt es in Sri La eigentlich nicht die Zeit der Pubertät?
Auch bzgl der Rolle bzw. die Art der Matrons brauchte es etwas, bis ich die verstanden und für mich akzeptiert habe. Sie sind eben nicht die Mütter, die Ihre Kinder “bemuttern” und ihnen den größtmöglichen kindlichen Freiraum lassen. Sie nehmen nicht einfach in den Arm oder machen Wadenwickel bei Fieber. Sie haben vielmehr für ein geschütztes Umfeld mit eindeutigen Regeln zu sorgen. Und das für immerhin aktuell 39 Mädchen. Und das machen sie verdammt gut, die zwei. Und das Rumblödeln können ja “Praktikanten” übernehmen. Ich würde mir wünschen, dass es mehr Volunteers dort werden. Aktuell hat ein für das Heim “alter und guter Bekannter” eine entsprechende Organisation gegründet. Ich hoffe er hat Erfolg.
Meine “Arbeit” umfasste wie bereits geschrieben folgende Tätigkeiten: Knuddeln, Singen, Klatschen, Tanzen, Zuhören, Kochen, Fegen, Hausaufgabenhilfe, Anstreichen, Besucher informieren, Wasserpumpen reparieren lassen……. Alles ergibt sich von selbst sobald die Kids merken, dass man helfen will und kann. Dann heißt es : Teacher help!!!!!! Und sie sind schon mächtig beeindruckt, wenn dann die Pumpe sogar an Neujahr repariert wird :)
Und bei vielem Zuhören erfährt man auch die ein oder andere Lebensgeschichte der Mädchen. Und schnell ist klar: die Vision der Rosenkinder tut ihnen gut, denn Erziehung und Bildung helfen viel. Die Kids sprechen immer ganz stolz von den “Rosenkindern” ( den Mitgliedern die sie schon gesehen haben, und natürlich dem Vorstand plus Frau).
Es gibt viele Menschen, die den Kindern helfen. Singhalesen, die ehrenamtlich im Komitee arbeiten, solche, die Essen und Kleidung sowie sonstige Geschenke spenden, Touristen, die jedes Jahr kommen und Ausflüge organisieren, TucTucs kaufen, Spielgeräte kaufen und aufbauen, Gebäude errichten….. Aber auch wenn das jetzt furchtbar “deutsch” klingt, ich glaube man (wer?) könnte oder sollte manches besser abstimmen. Denn es gibt Dinge für die kein Geld da ist oder um die sich niemand kümmert. So die Situation der Waschräume und Toiletten. Der Raum der Kleinen im 1. Stock kann seit 5 Jahren nicht genutzt werden. Aufwand ca. 1.500 €. Somit teilen sich 40 Kinder 4 Toiletten. Aber ich habe da schon eine Idee:)
An den ersten 2 Tagen war noch eine tatkräftige Holländerin mit mir im Heim. Ich denke die gesammelten Ideen von 2 Frauen sollten doch angegangen werden.
Ich jedenfalls habe schon eine neue Unterkunft für den nächsten Aufenthalt gefunden. Mit dem Fahrrad zum Heim und eine nette, englischsprachige Gastmutter in einem sauberen Heim für 90€ die Woche incl. Vollverpflegung. Was will man mehr. Und bis dahin heißt es mögliche weitere Hilfe für die Kids organisieren, u.a. auch weitere Mitglieder für den Verein der Rosenkinder zu finden. Bei einer so guten Sache gilt: viel hilft viel!
Mein persönliches Highlight zum Schluss: ich habe die Kids zu einem Strandausflug eingeladen. Soviel Freude und Begeisterung habe ich noch in erlebt. Die waren außer Rand und Band. Diese Kinder muss man lieben…..
Dieter und Gudrun Kaske hatten eine wunderbare Idee mit der Gründung der Rosenkinder und der Art der Hilfe für Kinder in Sri Lanka und sie leisten einen bewundernswerten Job. Ich durfte es 5 Wochen vor Ort spüren.
Ich füge ein Gruppenfoto bei. Natürlich habe ich noch unzählige andere Fotos der Kids ( sie lieben es fotografiert zu werden ). Vielleicht lässt sich ja damit oder daraus noch was machen :)
P.S. Und da ich jetzt noch 3 Wochen in Sri Lanka bin werde ich die Kids natürlich noch einmal in der Zeit besuchen, auch wenn es dann wieder Tränen gibt….
Vielleicht kommt der ein oder andere beim Lesen ja auf den Geschmack :) Ich würde es mir wünschen.