Freitag, den 10. Januar 2014
Fast unglaublich aber wahr, heute beginnt meine 10. Reise nach Sri Lanka, in das Land der „Rosenkinder“. Alles begann am 26.12.2004, allgemein in Erinnerung als große Katastrophe, die diese Welt erschütterte. Alles gründet sich auf eine Freundschaft zu einem Batik-Künstler aus Sri Lanka und einer kleinen privaten Hilfsaktion für einen Freund. Aus einer kleinen Tsunami-Hilfe wurde eine nachhaltige und dauerhafte Verbindung nach Sri Lanka. So entstand die Idee einer nachhaltigen Hilfe für Kinder durch eine gesicherte finanzierte Ausbildungsförderung. Alles andere kennen unsere Mitglieder und Förderer durch die regelmäßige Lektüre der Mitgliederinformationen.
Wie immer auch diesmal etwas Aufregung und Spannung auf die „news“ bei der Reise in das Land der „Rosenkinder“. Mit mir in den „Emirates-Flieger“ steigen Ehefrau Gudrun und Vorstandsmitglied Wulf Ohage, ein Voraus-Kommando. Der Rest der insgesamt elf-köpfigen Reisegruppe soll in einer Woche folgen.
Samstag, den 11. Januar 2014
Wenn man nach mehr als 10 Stunden Flug auf dem Airport in Colombo ankommt, ist man nicht nur in einer anderen Jahreszeit nämlich, „Frühling“, sondern auch in einer völlig anderen Kultur. Bei frühlingshaften Temperaturen von 32 Grad im Schatten ist die Freude groß auf das Wiedersehen mit den Freunden und Helfern. Obligatorisch ist seit Anfang an der Antrittsbesuch beim größten Buddha in Südost-Asien in Kande Vihara. Solch einen Sicherheitsbedarf und Menschenauflauf inkl. diverser Fernsehteams hatte ich für meine Jubiläumsreise allerdings nicht erwartet. Auch die Anwesenheit des Staatspräsidenten, des Premierministers und Landesministers fand ich übertrieben. Es stellte sich allerdings dann raus, dass dies leider doch nicht uns galt, sondern einer Hochzeitsfeier eines Ministers in einem nahen Hotel. ;-) Für das Gelingen unserer Reise investieren wir dann im Tempel eine buddhistische Zeremonie mit Obstkorb, Räucherstäbchen, Kokosöl und ein paar Rupees als Geldspende zum Gelingen meiner 10. Reise.
Sonntag, den 12. Januar 2014
Der erste Tag ist dann zum persönlichen Eingewöhnen und erst am Abend sollen die ersten „Rosenkinder“ Aktivitäten beginnen. Das Komitee des von uns geförderten „Waisenhauses“ in Balapitiya kommt am Abend zur Besprechung. Die Freude ist groß und sie erzählen von der mehrtägigen Rundreise der Mädchen durch Sri Lanka im letzten Jahr, finanziert durch die großzügige Sonderspende eines Mitglieds der Rosenkinder. Wir sichten „kurz“ die mitgebrachten über 500 Bilder, dazu die Schilderung des Komitees lassen die Freude der Mädchen erahnen. Dann hören wir die „news“ aus dem Alltag des „Waisenhauses“. Aktuell 40 Mädchen, 16 davon im Alter von 5 bis 12, 22 Kinder im Alter 13 bis 18 Jahren und 2 Mädchen mit 19 Jahren kurz vorm Verlassen der Einrichtung. Insbesondere diesen soll unser Förderunterricht in Englisch, Computer, Nähen, aber auch Musik und Tanz eine bessere Zukunft geben. Dann gilt es noch, den geplanten Besuch unserer gesamten Delegation am 2. Februar 2014 im Waisenhaus vorzubereiten. Das Besprechen des Besuchsprogramms und das Hören der Geschenkeund Speisewünsche. Der Abend endet mit einer gemütlichen Runde.
Montag, den 13. Januar 2014
Der weitere Einstieg ins Projektgeschäft ist der Besuch von Dooland de Silva vom Lions Club Aluthgama/Bentota im Briefgarden. Hier ist das organisatorische Hauptquartier für unsere Patenschaften. Was steht aktuell an? Die Förderung von 4 Kindern endet und 5 Kinder sollen neu aufgenommen werden. Die neuen Kinder werde ich noch alle persönlich treffen. Und die Abgänge? Bei 2 Kindern läuft die Förderung nach erfolgreichem Schulabschluss mit geplanter Berufsaufnahme aus. Bei 2 Kindern muss die Förderung nach vorheriger Verwarnung leider unplanmäßig eingestellt werden. In einem Fall ist das Kind einfach nicht mehr zur Schule gegangen und im anderen Fall hat die Familie unser Geld nicht mehr für die schulische Förderung genutzt. Auf die Informationen unserer Helfer ist Verlass, für die betroffenen Kinder traurig, aber wir sind in solchen Fällen auch konsequent. Unzählige andere schwierige Lebenssituationen vieler förderungswürdiger Kinder erfordern dies.
Dienstag, den 14. Januar 2014
Zuständig für unser schon lange laufendes Projekt im “Waisenhaus“ in Balapitiya, aber auch für das neue Projekt, das Trainingscenter für Waisenmädchen in Panadura ist der All Ceylon Buddhist Congress (ACBC). Daher heute mein Anruf bei Sarath Kuragama, unserem Ansprechpartner und Vizepräsidenten von ACBC. Er, wie auch Jagath Sumanipala, der Präsident vom ACBC arbeitet voll ehrenamtlich für ACBC und unsere gemeinsamen Projekte. Beide sind im Alltag erfolgreiche “businessmen”. Es wird dann schnell ein Termin gefunden. Dann noch die Vorbereitung zum Besuch der Madyama Lanka Nrutya Mandalaya Dancing School in Kandy. Unser Sonderprojekt bzw. die Förderung einer der berühmtesten Kandy-Tanz-Schulen des Landes aus Sonderspenden unserer Mitglieder.….und dann auch gerne ein wenig Urlaub heute ;-)
Mittwoch, den 15. Januar 2014
Heute ist ein besonderer Tag. Für alle Sri Lankaner/innen ist “Poya-Day” (Vollmond). Für uns steht der jährliche Besuch in Kotapola an. Dort steht der Tempel Getabaru Rajamaha Viharaya unter der Leitung von Dr. Kirinde Ananda Thera. Von diesem werden 14 “Rosenkinder” Patenschaften vorbildlich betreut. Die vielstündige serpentinen-mäßige Fahrt hoch ins Teegebiet von Denijaja ist schon etwas anstrengend, wird aber durch “a wonderful landscape” belohnt. Zunächst geht es zum jetzt fertigen Haus von Pathumi. Eine von uns vorbereitete Tafel mit Hinweis auf unser Sponsering soll hier für alle sichtbar angebracht werden. Die Mutter von Pathumi erwartet uns mit 4 ihrer 6 Kinder. Pathumi dagegen wartet auf uns oben auf dem Tempelberg beim Mönch. Wir werden allerdings Pathumi heute nicht mehr treffen. Sie ist verschwunden in der riesigen Menschenmasse der Vollmondbesucher im Tempel.
Dann hinauf zum Tempel, schwerster Anstieg. Durch die unzähligen Fußgänger heute wegen Vollmond allerdings eine hohe fahrerische Herausforderung. Oben angekommen erwartet uns der Mönch und mit ihm hoffentlich 4 von uns geförderte Jugendliche mit abgeschlossener Ausbildung. Bereit zum Studium oder ein Beruf und damit Ende unserer Förderung. Nummer 1 ist heute nicht da, sondern studiert bereits fleißig in Colombo. Nummer 2 ist heute krank, hat aber Mutter und Schwester geschickt und auch schon einen Studienplatz in Colombo. Nummer 3 ist da und hat erfolgreich das Studium in Galle gestartet. Nummer 4 hat kein ausreichendes a-level (Abitur) für ein Studium geschafft und will eine kaufmännische Ausbildung beginnen. Dieser hat aber die kleine Schwester mitgebracht. Dr. Kirinde empfiehlt, die Schwester statt des Bruders zu fördern. Nach Prüfung der Familienund Schulsituation tauschen wir die Geschwister in der Förderung aus. Gut begleitetet durch den Mönch haben somit 4 von 5 geförderten „Rosenkinder“ ein Studium aufgenommen. Wir erhalten noch eine Vorschlagsliste für 5 weitere “Rosenkindern”. Weitere Details zur noch offenen Entscheidung im Vorstandskreis unseres Vereins folgen im Frühling.
Es bleibt uns noch das vorbereitete Lunch mit den gewohnt unendlich vielen und verschiedenen Rice and Curry Speisen, angeboten von Dr. Kirinde mit besonderer Freude. Dann noch hoch zum noch höher liegenden Tempel zu Fuß in der großen Menschenschar. Zum Abschied gibt es noch den Dank und ein buddhistisches Bändchen für die Hand als Glückbringer und etwas Tee aus der Region. Die Rückfahrt gestaltet sich witterungsbedingt – aufkommender Regen – und streckenbedingt eine unendlich lange Baustelle – etwas anstrengend. Insofern nach dem glücklichen Ankommen in unserem Quartier ein kühles Bier auf der Terrasse beim Rückblick auf einen ereignisreichen Tag.
Donnerstag, den 16. Januar 2014
Fast jeder Tag in Sri Lanka ist ein besonderer Tag. Heute ist ein besonders besonderer Tag. Unser mitreisender Wulf hat Geburtstag. Zuerst bekommen wir allerdings noch die Bestätigung von ACBC für ein Treffen in Panadura im neuen Trainingscenter am 21.1.14 früh morgens mit dem Präsidenten und Vizepräsidenten. Der Rest ist dann “big Party” mit großem Fisch, landestypischen Getränken wie Arrak (ein Palmblütensirupdestillat) und einem Gesangswettbewerb Germany / Sri Lanka. Dazu gekommen sind inzwischen zwei weitere gerade in Sri Lanka weilende Vereinsmitglieder der “Rosenkinder” und eine Abordnung vom Komitee des Waisenhauses aus Balapitiya. Ich kann jedem nur empfehlen seinen Geburtstag in Sri Lanka zu verbringen. Einfach eine nette Party, ungezwungen in bunter geselliger Runde.
Freitag, den 17. Januar 2014
Heute ist Reisetag bzw. meine Frau und ich verlassen Beruwala und machen uns auf den Weg nach Kandy. Kleine private Reise für ein paar Tage. Wir lassen unser Vorstandsmitglied Wulf zurück. Dieser darf die nachfolgende „Rosenkinder“ Reisegruppe empfangen. Wir wollen u. a. die von uns geförderte Tanzschule besuchen. Unterwegs eine frische Ananas direkt geschnitten und gegessen auf der Plantage, ein kleines leckeres Erlebnis. Unser Quartier in Kandy ist die Villa Rosa hoch auf dem Hügel mit Traumblick auf den Fluss. Ein “muss” ist dann der abendliche Besuch im Tempel. Dort wird ein Zahnrelikt von Buddha verwahrt, aber insbesondere eine unbeschreibliche Atmosphäre geboten. Der Abend endet mit einem Dinner oben in einem Restaurant am Berg mit Traumblick auf Tempel und See und einer Calypso-Band, die leider den Banana-Song nicht kennt – für Insider der 2012-Rosenkinder-Tour ;-)
Samstag, den 18. Januar 2014
Kandy ist schon ein besonders schöner Ort in Sri Lanka, eben eine alte Königsstadt. Reichtum, milde Temperaturen, ein leichter Wind und insbesondere auch eine lebendige Stadt mit großer Geschichte und Tradition. Eine dieser Traditionen steht heute auf unserem Plan. Der Kandyan Dance bzw. die Fortführung und Lehre dazu. Mit anderen Worten, ein Besuch in der Madyama Lanka Nrutya Mandalaya Dancing School von Dr. Waidyawathie Rajapaksha in Amunugama, nahe bei Kandy. Die Schule hat insgesamt 125 Schüler im Alter von 4 bis 18 Jahren. Bei einer staatlichen Förderung von nur 20 € jährlich ist sie auf fremde Hilfe angewiesen. Dies auch von uns, als regelmäßige Sonderspende für Tanzkleidung, Kostüme und Trommeln.
Die Dorfkinder außerhalb von Kandy können nur eine kleine Unterrichtsgebühr zahlen, oftmals nicht mal das. In der Tanzschule sind die Kinder inzwischen alle eingetroffen und die letzten Vorbereitungen für unsere „kleine“ Danke-schön-Show laufen. Die Show beginnt mit einer traditionellen Einführungszeremonie. 2 Trommler und ein weiterer Boy blässt auf einer Art Muschel. „Die Götter werden auf die Show eingestimmt.“ Danach tritt eine Gruppe Mädchen (12 bis 14 Jahre) auf mit einem Gott gewidmeten traditionellen Tanz. Schöne Kostüme, tolle Darbietung und im letzten Jahr Platz 1 im Landeswettbewerb. Danach wird uns von den Jüngsten (5 bis 7 Jahre) ein Kandyan Dance Grundkurs gezeigt. Danach wieder eine Gruppe älterer Mädchen mit einem Volkstanz, der in anderen wunderschönen Kostümen die Arbeiten der Reisernte aufzeigt. Auch eine Darbietung, die im letzten Jahr prämiert wurde. Danach treten zwei Trommler auf, die sich gegenseitig in der Vielfalt als Wettbewerb musikalisch überbieten wollen. Total eindrucksvoll. Man erzählt uns, dass 10 Jahre Training für solch eine Darbietung notwendig sind. Danach tritt noch einmal eine Mädchengruppe mit dem Adler-Tanz auf in wiederum schönen neuen Kostümen. Unglaublich eindrucksvoll und auch prämiert mit höchster Auszeichnung. Den Abschluss bildet dann eine dreiköpfige Jungentruppe, Tänzer in großartigen traditionellen Kostümen. Eine Darbietung auf höchstem Niveau. Es ist alles auf Video festgehalten und wird gezeigt auf der Mitgliederversammlung, demnächst in Deutschland. Uns verbleibt als Dank die Überreichung unserer Geschenke. Diese Worte hier können nur ansatzweise die Darbietungen wiedergeben.
Sonntag, den 19. Januar 2014
Wir verlassen Kandy und die Villa Rosa nach einem ausgiebigen Frühstück mit Traumblick auf den Kandy Fluss. Es verbleibt das Gefühl, unbedingt wieder zurück zu kommen. Unser heutiger Tag ist den Elefanten von Sri Lanka gewidmet. Also auf nach Pinnawala, dem Ort der Elefanten im Land. Natürlich müssen wir hier im Hochland von Sri Lanka noch einen Stopp bei einer Teefabrik machen. Erst ´ne Tasse Tee, dann die pieksaubere Fabrikation besuchen und dann Großeinkauf für ein Jahr „Teatime“ in der Heimat. Wir beschließen uns noch sportlich zu betätigen und mieten uns einen Elefanten. Ohne Sattel, jeden Schritt und Muskel spürend, geht es in den Dschungel. On the way geht es runter zum Fluss, d. h. die Balance halten. Es ist etwas heiß mittags, darum erhalten wir von unserem einundzwanzig Jahre alten Tier kostenlos zwei Vollduschen via Rüssel. Darauf waren wir allerdings nicht vorbereitet, aber warum nicht „pitschenass“ durch den Dschungel. Alles ein großer Spaß. Unser Quartier für den Tag und die Nacht ist das Hotel Elefant Park direkt am Elefantenfluss. Zum Mittag leckeres Rice and Curry mit Blick auf eine noch „kleine“ Gruppe Elefanten beim Baden. Das ändert sich dann um 2 Uhr, denn dann kommt die „ganze“ Herde von über 50 Elefanten sich abkühlen. Auch die Herde von Menschen kommt in Wallung, mit dem Ziel, ein Top-Foto zu schießen. Wir betrachten das Schauspiel und freuen uns, denn später nach 5 Uhr sind wir fast ganz allein am Fluss. Als quasi schon Stammgäste hier wird uns ein besonderes Dinner geboten und eine idyllische Nacht im Dschungel am Elefantenfluss.
Montag, den 20. Januar 2014
Was kann es schöneres geben, als ein Frühstück auf dem Balkon mit Blick auf den Elefantenfluss bei frischem Obst und landestypischen Gerichten. Danach kommt schon eine kleine Herde Elefanten zum Training, soll heißen, gewöhnen an Touristen und Umgebung. Für wenig Geld darf man diese auch Füttern, Streicheln und Waschen. Noch bevor die Massen von Touristen zurück kommen, machen wir uns auf den Rückweg nach Beruwala. Das geht nicht ohne „on the way“ noch ein paar regionale Köstlichkeiten frisch einzukaufen wie z. B. Cashew Nüsse und Ananas direkt vom Feld. Abends haben wir dann ein Treffen mit der inzwischen eingetroffenen „Rosenkinder“ Reisegruppe. Großer Empfang mit Hallo und von uns ein kurzer Bericht über das bisher erlebte.
Dienstag, den 21. Januar 2014
Heute steht der Besuch des neu eröffneten ACBC Trainingscenter in Panadura auf dem Programm. Die „Rosenkinder“ haben sich zu 20% an Umbaukosten beteiligt und auch schon einen Vorschuss für den Lehrbetrieb gezahlt. Ein Vorhaben, das schon ein paar Jahre in unserer Planung war. Der konkrete Zweck hat auch schon ein paar Mal gewechselt. Im letzten Oktober wurde das Trainingscenter dann eröffnet. Als wir in Panadura ankommen, stellen wir reges Treiben fest. Allerdings ist dann doch alles ein wenig anders als gedacht bzw. besprochen. Ursprünglich wollten wir hier besonders qualifizierte Waisenmädchen zum a-level (Abitur) trainieren. Dann sollten neunzehnjährige Waisenmädchen zu Altenund Krankenpflegern ausgebildet werden und jetzt die aktuelle Lage? Wir finden vor: ein laufendes Trainingscenter unter staatlicher Regie mit anerkanntem Abschluss. Die Sparten sind Friseur, Beautysalon, Schneiderin und Nähen. Räumlich und ausbildungsmäßig auf sehr hohem Niveau. In der Ausbildung sind förderungswürdige Mädchen aus der Stadt und einige Mädchen aus dem angrenzenden Waisenhaus.
Fast vor der Fertigstellung ist der Gebäudekomplex speziell für Waisenmädchen aus anderen Waisenhäusern von ACBC. Das ist der Bereich, in dem wir investiert haben. Die Räume sind für 14 Mädchen vorgesehen und bestehen aus Schlafraum, Aufenthaltsraum, Küche und Sanitärbereich. Die ersten Betten und Schränke werden während unserer Anwesenheit angeliefert, ein gutes Timing. Wenn „unsere“ Mädchen demnächst eingezogen sind, werden diese die 3 bzw. 6-monatigen Kurse im Trainingscenter belegen. Danach also gut qualifiziert sein für den Übergang aus der Obhut der Waisenhäuser in die allgemeine Gesellschaft. Im Prinzip also genau das, was die Aktivitäten unseres Vereins in Sri Lanka bewirken sollen. Das dies ganze immer etwas länger dauert und auch anders kommt, kennen wir schließlich auch von deutschen Projekten. Vorteil aber hier, durch gutes gemeinsames Management wird der Kostenrahmen eingehalten. Darüber sind Jagath Sumathipala und Sarath Kuragama, die Präsidenten von ACBC, auch ganz stolz. Am 5. Februar 2014 vereinbaren wir einen erneuten Besuch. Dann allerdings mit der ganzen Gruppe und spezieller Einweihungszeremonie für den von uns mitfinanzierten Gebäudeteil. Danach dann schon unser letzter Abend im Hause bei Noble Mendis.
Mittwoch, den 22. Januar 2014
Frühmorgens steht heute unser Umzug ins Barberyn zum Ayurveda an. Unsere übrige Gruppe ist noch beim Frühstück am „Rosenkinder“ Tisch, natürlich dekoriert mit Vereinswimpel. Nach Einzug ins Zimmer, ärztlicher Erstuntersuchung und erster Behandlungen steht noch ein Geburtstag auf dem Plan. Noble´s Enkeltochter Wenuri feiert ihren 9. Geburtstag und unsere Gruppe ist eingeladen. Also schon wieder zurück zu Noble. Zu Tee, Torte, Fischbällchen, Fischtoast singen wir Happy Birthday in vielerlei Sprachen. Eine kleine Tanzeinlage und als gewünschtes typisch deutsches Kindergeburtstagsspiel „Eierlaufen“ rundet den Nachmittag ab. Für Wenuri bestimmt ein außergewöhnlicher Geburtstag mit den vielen Gästen von weit her.
Donnerstag, den 23. und Freitag, den 24. Januar 2014
Zwei Tage einmal mit voller Konzentration auf Ayurveda und nur ein wenig Projektarbeit bzw. letzte Vorbereitung für das Treffen am kommenden Samstag mit vielen „Rosenkinder“ Patenschaften im Briefgarden. Aktuelle Ansage: insgesamt 13 bis 14 Kinder. Nach unserer Erfahrung besser nach oben aufrunden. ;-) Dann steht noch die Übergabe von einigen vielen Brillen heute an den Lions Club auf dem Programm. Clubpräsident Indaka de Silva staunt nicht schlecht über annähernd 1.000 gebrauchte Brillen, verteilt auf diverse Plastiktüten importiert im Gepäck der Reisegruppe. Diese sollen jetzt gereinigt und eingemessen werden. Auf einem großen Lions Club Gesundheitstag unter ärztlicher Assistenz sollen diese an Bedürftige verteilt werden. Insgesamt eine ganz simple Sammelaktion für gebrauchte Dinge und eine große Hilfe hier.
Samstag, den 25. Januar 2014
Heute ist einer der Höhepunkte der diesjährigen Reise nach Sri Lanka. Auf dem Plan steht das Treffen mit den „Rosenkindern“ im Briefgarden und abends die gemeinsame Party mit den uns helfenden Lions Club Mitgliedern. Die mitgebrachten Geschenke, für die Lions Helfer Original Rosenkinder Krüge von Wanda Stehr gefüllt mit Original Lübecker Marzipan und für die Kinder u. a. auch eine große Menge Luftballons, werden vorbereitet bzw. aufblasen. Die Rezeption vom Barberyn ist begeistert von unseren schönen bunten Luftballons. Dann geht es mit dem Hotelbus auf zum Briefgarden, der unter der Leitung von Dooland de Silva vom Lions Club Aluthgama/ Bentota steht, Ehrenmitglied bei den „Rosenkindern“ und einer der ehrenamtlichen Hauptbetreuer unseres Patenschaftsprogramms.
Eine große Zahl von Kindern und begleitenden Elternteilen erwartet uns. 4 „Rosenkinder“ geben uns einen musikalischen Willkommensgruß. Ein speziell komponiertes Lied über unsere sehr geschätzte Hilfe für die „Rosenkinder“ wurde vorbereitet. Heute soll sich die Anzahl unserer geförderten Kinder ein wenig erweitern. Wir prüfen die Leistungen der bereits geförderten Kinder in der Schule im letzten Jahr, alles ok. Allerdings ist ein Kind heute nicht gekommen. Auf das waren wir im letzten Jahr wg. einer erfreulichen Entwicklung zur Klassenbesten noch sehr stolz. Unsere Betreuer hatten allerdings einen Hinweis bekommen, dass die gemachten Angaben nicht stimmten. Daher hatten wir das Mädchen für heute eingeladen. Sie ist leider nicht gekommen, das heißt, Ende der Förderung. Kein einfacher Entschluss, aber eine notwendige konsequente Vorgehensweise. Am Ende des Nachmittags haben wir dann einige Kinder mehr in der Förderung. Im Anschluss noch das Überreichen der mitgebrachten Geschenke und ein fröhliches gemeinsames Teetrinken mit den anwesenden Kindern sowie deren mitgereisten Familienmitgliedern.
Am Abend dann das besondere Abendessen mit unseren Helfern vom Lions Club bei mitgebrachtem Wein und Käse aus Europa. Das Buffet wird schnell vorbereitet. Unsere Gastgeber vervollständigen dieses mit einigen landestypischen Leckereien, u. a. auch einem „Hopperstand“. Sieht fast so aus wie ein Gasgrill. Allerdings werden hier keine Würstchen, sondern halbrunde Reiswaffeln gebraten. Als Welturaufführung wickeln wir den mitgebrachten Munsterkäse darin ein, sehr hervorragend. Die Weinprobe schreitet voran und die Stimmung ist prächtig. Dann machen wir uns auf, zurück durch den dunklen Dschungel zu unserem Quartier. Wir haben allerdings heute besonderes Glück, denn auf der Küstenstraße findet heute eine Perahera statt. Eine Prozession fast wie Karneval mit Musik, Tänzern, geschmückten und beleuchteten Elefanten und unbeschreiblich bunt und lebendig. Was für ein Ausklang für uns an diesem besonderen Tag.
Sonntag, den 26. und Montag, den 27. Januar 2014
Sri Lanka ist wohl eines der Länder mit den meisten Ministern auf dieser Welt. Einen davon lernen wir kennen. Auf Vermittlung von Indika de Silva, unserem Lions Club Präsidenten, möchte der Minister für Social Services gerne einmal private Unterstützer bzw. kleine Vereine treffen. So machen wir uns mit Indika und Manick Rodrigo, dem Besitzer unseres Ayurveda Hotels, auf den Weg nach Colombo zum Minister Felix Perrera. Wir treffen den Minister in einem großen Konferenzraum in Colombo. Hier läuft gerade unter Kontrolle von zwei Fernsehteams und ein paar Reportern die Jahreskonferenz aller Chefs aller staatlichen Organisationen mit sozialen Aufgaben. Wir nehmen Platz in der zweiten Reihe und lauschen der Konferenz. Wir werden durch den Staatssekretär dem Auditorium allerdings noch kurz vorgestellt. In einer Sitzungspause ist ein „Refreshment“ laut Agenda angesagt, nach unseren Gewohnheiten eine „Kaffeepause“. Das soll unser persönliches Treffen mit Minister Felix Ferrera werden. In einem Nebenraum ist für uns, den Minister, seinen Staatssekretären/in und Referenten eingedeckt. Bei gesüßten Tee mit Milch und etwas Gebäck ist persönliche Vorstellung und ein Bericht der Aktivitäten der „Rosenkinder“ angesagt. Der Minister ist sehr persönlich und sichtlich angetan von unseren Aktivitäten. Er bietet uns seine offizielle Unterstützung an. Außerdem eine Art Sonderausweis zur Erleichterung bei der Einreise für den Zoll. Schnell noch ein Foto und ein Dank, denn die Konferenz geht weiter. Der Minister eilt allerdings zu einem nächsten Termin in einem weißen, großen Stern. ;-)
Wir fahren „japanisch“ zurück nach Beruwala.
Dienstag, den 28. bis Freitag, den 31. Januar 2014
Tage ohne große Ereignisse sind Tage bei denen Ayurveda, Entspannung, eben Urlaub im Mittelpunkt steht. Heute sind zwei aus unserer Gruppe aber doch sehr fleißig. Es geht mit dem Wagen nach Ambalangoda. Großeinkauf in einem Textilsupermarkt für das Waisenhaus in Balapitiya ist angesagt. Das buddhistische neue Jahr beginnt im April und es ist üblich, dieses in neuer Kleidung zu begrüßen. D. h. für 40 Mädchen „Neujahrskleidung“ einkaufen für nur 200 €. Das hat schon einige Jahre Tradition. Für unsere „zwei“ ein besonderes Erlebnis, gemeinsam mit den Leiterinnen des Hauses, dem Komitee und einigen „großen“ Mädchen. Die Geschenke werden überreicht am 2. Februar, unserem vereinbarten Besuchstag im Waisenhaus.
Ansonsten in der Woche volle Konzentration auf Ayurveda. Eine schöne und „ruhige“ Abwechslung ist die Fahrt mit dem Schiff am Abend zu einem nahen Kloster über den Bentota-Fluss. Kein Strom hier, sehr idyllisch und dann noch eine Meditation in einem wunderschönen Raum mit vier besonderen Buddha-Statuen. Alles das ist Sri Lanka, das Land der Kontraste.
Samstag, den 1. Februar 2014
Heute sollte der Tag der „gecancelten“ Termine werden. Zuerst ruft Indika de Silva, der derzeitige Präsident unseres Lions Clubs an und berichtet, dass ein geplanter Termin heute mit dem Sekretär des Ministers wegen der zugesagten Unterstützung nicht zustande kommt. Dann ruft Dooland de Silva an, dass er heute in Colombo sei. Insofern auch kein geplanter Rosenkinder Patenschaftstermin. Insofern plötzlich ein „geschenkter“ Tag mit voller Konzentration auf Ayurveda.
……und so ein Tag sieht im Allgemeinen so aus:
Der ganze Spaß geht schon morgens um 06:00 Uhr los. Die erste Medizin ist angesagt. Insgesamt bekommt jeder seine eigene individuell zusammengestellte Medizin nach eingehender ärztlicher Betreuung und Einstellung. Vom Haus wird dann auch schon gleich gewöhnlich Yoga am Morgen angeboten. Ein alternativer ausgiebiger Spaziergang am Meer verbunden mit „eigenem“ Yoga am Strand und ein erstes Bad in der Brandung bei 28 Grad angenehmer Wassertemperatur ist meine Alternative. Danach dann auf zum großen Frühstücks-Buffet. Allein die große Auswahl an Obst und die oberleckere Qualität lohnt schon fast eine Reise nach Sri Lanka. Über den Tag verteilen sich diverse Massagen für jeden Teil des Körpers zum Teil „synchron“, also von zwei Damen oder Herren ausgeführt. Zwischendurch Packungen und Einreibungen geruhsam genossen im Kräutergarten. Zum Standardprogramm gehört dann natürlich noch ein Kräuterbad, Akupunktur und tatsächlich trotz Temperaturen um die die 30 Grad ein „Steambad“, eine viertel Stunde Aufenthalt in einer Schwitzkiste. Kann man sich kaum vorstellen, ist aber auch in den Tropen sehr angenehm. Neben diesem Standard, der sich gewöhnlich über 2 ½ Stunden verteilt gibt es noch eine Unmenge von „Special Treatments“, die individuell nach körperlicher und geistiger Konstitution angeboten werden. Der so berühmte ayurvedische Stirnguss gehört natürlich unbedingt dazu. Alles begleitet von regelmäßiger ärztlicher Konsultation und einem einfach umwerfend netten und kompetenten Team von weit über 200 Angestellten bei rund 80 Gästen. Das Essen ist reichhaltig, geschmacklich lecker und eben gesund. Kaffee, Fleisch und Alkohol gibt es hier nicht. Vielerlei Ausflüge werden angeboten und Vorträge über das ayurvedische Leben. Alles dabei in einer kulturell authentischen Umgebung und mit einem höchsten ayurvedischen Standard. Schließlich wurde das Barberyn Reef die letzten Jahre vom Ayurveda-Ministerium zum besten Ayurveda Hotel des Landes gekürt und von einem großen deutschen Reiseveranstalter zum besten Resort der Welt gar. Für mich kann ich immerhin aus voller Überzeugung sagen, es gefällt und hilft gesundheitlich fit zu bleiben. Alles in angenehmster Atmosphäre direkt am Indischen Ozean gelegen. Also auch Romantik pur unter Palmen. Soweit ein wenig Werbung bzw. eigene Überzeugtheit;-)
Sonntag, den 2. Februar 2014
Heute geht es zu den Mädchen im Waisenhaus in Balapitiya. Immer ein Großereignis und dieses Jahr sollte es noch ein wenig größer werden. Wir brechen auf im Bus, ausgestattet mit unseren vielfältigen Geschenken, einem Abendbrot für die Mädchen und einer gehörigen Portion Vorfreude. Schon am Eingang des Grundstücks empfängt uns ein großer wunderschön geschmückter Bogen mit „Welcome Rosenkinder“ und die gesamte Mannschaft mit 40 Kindern, dem Komitee des Hauses, die versammelten Lehrer und wer nicht noch alles. Wir schreiten beschenkt mit Blumenkränzen und Betelnussblätter hinter den wunderschön kostümiert und tanzenden Mädchen zum Gebäude.
Dann steht auf dem Programm die Vorstellung der Lehrer/innen des von uns finanzierten Förderunterrichts hier. Die beiden Nählehrerinnen kennen wir schon seit Jahren, auch die Musikund die Tanzlehrerin leistet schon lange gute Dienste. Der Computerlehrer ist auch der alte, aber er wird jetzt entlastet als bisheriger Lehrer auch vom Englischunterricht. Unser Wunsch auf zwei neue Lehrer, einmal für die Unterklassen bzw. separat für die Oberklassen wird seit Anfang diesen Jahres umgesetzt. Der Englisch-Lehrer „Oberklasse“ Somarathne Rasanpuren ist ansonsten als Privatlehrer tätig und hier hoffentlich sehr erfolgreich. Gerty Kumudini Lokuge für die jungen Mädchen gibt hauptamtlich Englisch Unterricht an einer staatlichen Schule. Sehr wichtig sind allerdings auch Jagath de Zosa und Sarath Mendis als Hauptorganisatoren und ganzjährige Kommunikationspartner zum Gelingen unseres Projektes. Altbewährt und seit 16 Jahren in Diensten sind die beiden Leiterinnen der Einrichtung Nilani und Sangeewani. Danach geht es noch durch die 3 Unterrichtsräume zur Präsentation der geleisteten Arbeiten, insbesondere beim Nähen bzw. speziell erarbeiteten Computerpräsentationen.
Danach auf ins neue „stage“. Ja, tatsächlich, unser Waisenhaus hat jetzt eine echte Showbühne in einem großen Veranstaltungsraum mit allen was dazu gehört. Eine überaus großzügige Spende holländischer Bürger. Für mich mangelt es an den Prioritäten bei dieser Spende. Ein paar dringende Reparaturarbeiten wären sinnvoller gewesen, sowie vielleicht ein kleine Klimatisierung der Unterrichtsräume. So steckt alles Geld im neuen Veranstaltungscenter. Viele Stühle, viele Deckenventilatoren und dann noch eine aufwendige Lichtund Lautsprecheranlage. An die Energiekosten hat der Spender wohl nicht gedacht. Für das Haus nicht bezahlbar, allerdings für uns heute gerne mal „spendiert“.
Die Show beginnt. Nach einer buddhistischen Einführung des lokalen Priesters von Balapitiya, dem obligatorischen Anzünden der Öllampe durch uns bzw. der wichtigsten lokalen Persönlichkeiten beginnt eine eindrucksvolle Show. Vorhang auf und zu für vielerlei Gesangsund Tanzvorstellungen in Englisch bzw. in der Landessprache. Moderiert von zwei Mädchen, auch zweisprachig und unterbrochen von einigen Reden mit Übersetzung. Da ich die Vielfalt der Darbietungen nicht annähernd beschreiben kann, verweise ich auf die Bilder demnächst im Internet bzw. auf die hoffentlich gelungenen kleinen Videos auf der Mitgliederversammlung im Frühjahr. Zum Schluss sind dann die Geschenke dran, unsere vielerlei Malund Schreibutensilien, das Sportgerät und nicht zu vergessen das Überreichen der gekauften Neujahrskleidung. Aus dem Bildmaterial des von einem Vereinsmitglied spendierten Ausflugs überreichen wir zur besonderen Freude noch ein großes gerahmtes Bild mit 4 Gruppenbildern an unterschiedlichen Orten der Rundreise. Wir erhalten dann auch noch als Geschenk handgenähte Taschen der Mädchen. Ein weiterer Höhepunkt ist das Überreichen von 40 Fotos von Vereinsmitgliedern. Die haben im letzten Jahr 40 handgemalte Bilder der Mädchen erhalten und sich mit einem Foto bedankt. Daraus entwickelt sich dann eine muntere sehr persönliche Kommunikation mit den 40 Mädchen. Sehr entspannte Minuten und überaus eindrucksvoll für uns. Der Abschied fällt uns und ich glaube auch den Mädchen und sonstigen Verantwortlichen schon etwas schwer. Wir versprechen aber im nächsten Jahr wieder zu kommen. Solch einen Tag muss man einfach etwas nachklingen lassen.
Montag, den 3. Februar und Dienstag, den 4. Februar 2014
Auch der Montag entwickelt sich zum Tag der verschobenen Termine. Dooland ist krank, daher keine Rosenkinder-Patenschaftstermine. Auch der verabredete Termin mit dem Referenten des Ministers findet „unabgesagt“ nicht statt. Insofern etwas Ruhe und hoffen auf den Dienstag.
Der Dienstag findet dann auch statt und ist ein besonderer Tag in Sri Lanka, denn heute ist der 66. Unabhängigkeitstag. Vieles geschlossen und alles beflaggt. Dann taucht plötzlich die Familie Dooland de Silva im Barberyn auf. Schnell ist ein Termin für den Besuch von drei Kindern noch heute verabredet. Der Abgleich meiner Patenschaftsbuchhaltung mit der des Lions Clubs ist dann schon etwas schwieriger, aber gelingt. Am Ende sind es dann 35 Patenkinder fest, 5 in Erwartung und es sollen am Ende des Tages noch 2 Sonderförderungen werden. 42 insgesamt statt vorher 35 bei meiner Anreise sind schon eine erfreuliche Aufstockung unserer Förderleistungen.
Dann findet auch noch das Treffen mit Indika de Silva (amtierender Lions Präsident), sowie dem Privatsekretär Mr. Sumanapala nebst Frau und Sohn in unserem Barberyn statt. Das Ganze als gemeinsames „Businesslunch“ mit höchst erfreulichen Ergebnissen für die Rosenkinder-Arbeit in Sri Lanka. Einerseits sollen wir einen besonderen Status, quasi als Berater des Ministers bekommen und so viele Erleichterungen bei Einreise, Zoll und Administration erhalten. Andererseits erklärt uns der Sekretär die verschiedenen Aktivitäten seines Ministeriums, u. a. auch den Betrieb einer neuen Ausbildungseinrichtung für behinderte Kinder/Jugendliche. Dabei fällt uns sofort die laufende und schwierige Sonderförderung von Ushita Delharai an. Zur Erinnerung, der Junge verlor bei einem Unfall beide Beine und ist leider so ohne berufliche Perspektive. Unsere bisherige Sonderförderung scheint mindestens schwierig. Wir bekommen das Angebot, bei voller Kostenübernahme für Unterkunft, Verpflegung und Ausbildung, Ushita dort aufzunehmen. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und können auf Begabung und Neigung ausgewählt werden. Unser Verein könnte als gehobenes „Taschengeld“ eine normale Rosenkinder-Zahlung beisteuern. Mit der schönen Perspektive bedanken und verabschieden wir uns, denn wir wollen heute noch mit Ushita und seinen Eltern darüber sprechen.
Mit Indika de Silva brechen wir auf, um mit Dooland de Silva den Jungen zu besuchen. Angekommen steht ein kleiner Englischtest auf dem Programm. Dies ist die Überprüfung der Ergebnisse einer halbjährigen Sonderförderung persönlich und privat bei ihm Zuhause. Das Ergebnis erschreckend schlecht, der Junge scheint auf dem Gebiet nicht motiviert zu sein. Dooland ruft gleich den Lehrer an, verkündet schlecht gelaunt unseren Eindruck und kündigt die Ausbildungsmaßnahme. Dann erklären wir Ushita seinen Eltern die Perspektive mit der zentralen Ausbildungsstätte. Uns fällt es immer noch schwer aus dem Minenspiel Begeisterung oder Ablehnung zu erkennen. Die Entscheidung wird vertagt.
Wir besuchen dann ein weiteres Kind, eher schon einen jungen Mann mit ähnlichen Schicksal wie Ushita. Danushka hat bei einem Zugunfall vor ca. 10 Jahren auch beide Beine verloren. Er konnte seine Schule nicht ganz abschließen und arbeitet sehr unregelmäßig und eingeschränkt als Aushilfstischler. Eigentlich auch wenig Perspektive für ihn. Der Vater verdient als Fischer auch nur sehr wenig, die Mutter ist chronisch nierenkrank und die beiden Schwestern leben noch Zuhause, alles mit wenig Perspektive. Wir machen unter der Voraussetzung, dass der Plan der Sonderförderung von Ushita klappt Danushka das gleiche Angebot. Zwei Jungen quasi aus der Nachbarschaft erhöhen bestimmt die Akzeptanz bei den Beteiligten. Wir verabschieden uns und hoffen auch hier auf einen guten weiteren Verlauf.
Dann steht noch der Besuch bei einem der neuen Rosenkinder in häuslicher Umgebung an. Der vierzehnjährige Thorindu hat insofern ein schweres Schicksal, weil durch Erkrankung des Vaters die Familie keine festen Einnahmen mehr hat. Zuerst wurde der Fuß des Vaters durch einen Unfall verkrüppelt. Dadurch musste dieser seinen kleinen Laden aufgeben. Das eigene Haus vermietet und ins Haus des Vaters gezogen. Da der Mieter keine Miete zahlt, bleiben die notwendigen Einnahmen aus. In der verzweifelten Lage hat der Vater jetzt noch eine halbseitige Lähmung bekommen. Wir sind sicher, dass Thorindu unser Rosenkinder-Geld gut brauchen kann, um seine weitere schulische Entwicklung in der 9. Klasse zu erreichen. Gut gebrauchen kann die Familie auch unsere Lebensmittelgeschenke zum Abschied. Der Abend endet dann sehr gemütlich und romantisch auf der Terrasse von Dooland im Briefgarden mit einem kleinen Dinner in die Nacht hinein.
Mittwoch, den 5. Februar 2014
Das Programm zum Reiseende ist dann doch recht kompakt, aber hocherfreulich. So steht heute der Besuch und die Besichtigung unseres neuen Projektes in Panadura für die gesamte Rosenkinder Reisegruppe an. Besichtigung, kleine Zeremonie und gemeinsame Fahrt nach Colombo mit Dinner ist verabredet. Verschiedene Anrufe am Tage wg. Uhrzeit und Anzahl der Teilnehmer lassen uns schon aufhorchen. Wir sind sehr gespannt auf die einstündige Reise nach Panadura. Dort erwartet uns dann „großer Bahnhof“, ein weiterer echter Höhepunkt der Reise. Über 100 Gäste erwarten uns. Die gesamte Führung von ACBC und der Familie des Präsidenten Jagath Sumanipala. Zwei Tribünen sind aufgebaut, eine für uns und eine große für die Gäste. Von der Straße aus werden wir mit Kränzen und Betelblättern beschenkt, mit Musikerinnen und Tänzerinnen des angrenzenden Waisenhauses zum „Rosenkinder Hostel“ geleitet. Selbst Fernsehen und Presse sind da, wie die obligatorischen Mönche für eine Eröffnungsfeier. Seit unserem letzten Besuch vor nur 2 Wochen ist hier eine Menge passiert. Zusammen mit der Mutter des Präsidenten darf ich die noch verhängte Hinweistafel über unsere Förderung und Eröffnung heute freigeben. Nach einem Gebet der Mönche wird die noch mit einem Band verschlossene Tür geöffnet. Als Höhepunkt nimmt Jagath Sumanthipala höchstpersönlich die ersten vier Waisenmädchen auf. Diese sollen ab sofort die verschiedenen Kurse im Trainingscenter belegen und werden in dieser Zeit in einer vorbildlichen Einrichtung hier leben. Bis März soll die Anzahl auf maximal 12 Mädchen aufgestockt werden. Alles Mädchen, die die Waisenhäuser mit 19 Jahren verlassen müssen und durch einen von uns finanzierten Abschluss eine gute Chance mit einem qualifizierten Abschluss hier bekommen. Nach einer eingehenden Besichtigung steht dann die kleine Feier auf dem Programm. Also auf die Ehrentribüne um verschiedenen Tanzvorführungen und Reden zu lauschen. Nach der abschließenden Nationalhymne von Sri Lanka gibt es gemeinsam Tee und Gebäck und viele interessante Gespräche mit den Gästen. Wir sind ganz beeindruckt von der „kleinen“ Zeremonie und sehr stolz auf unser Rosenkinder-Hostel. So soll diese Stätte gemäß Hinweisschild auf Dauer heißen.
Danach folgt gemeinsam mit den beiden Töchtern des ACBC Präsidenten eine Fahrt nach Colombo, die sich zu einer fast dreistündigen Stadtrundfahrt entwickelt. Dem Verkehr in der Hauptstadt geschuldet, aber auch den vielen Sehenswürdigkeiten des Stadt. Ich kenne diese seit 2005 und bin sehr beeindruckt wie sich Colombo zu einer modernen Großstadt mit aller Infrastruktur entwickelt hat. Aber lange noch nicht abgeschlossen. Der Abend klingt aus mit einem gemeinsamen Dinner mit der gesamten Familie des Präsidenten und Sarath Kuragama unserem Projektverantwortlichen. Alles dies im unternehmenseigenen Restaurant, denn Jagath Sumathipala ist nur ehrenamtlich und nebenbei Präsident von ACBC. Im wahren Leben leitet er eines der größten Unternehmen in Sri Lanka. Der Abschied sehr herzlich, die Fahrt von Colombo über den fast fertigen Highway heim recht schnell. Allerdings kommen wir erst kurz vor Mitternacht in unserem Hotel müde, aber beeindruckt an.
Donnerstag, den 6. Februar 2014
Heute soll schon alles vorbei sein? Vier Wochen sind wirklich schon rum? Rosenkinder on tour 2014 also schon vorbei? Ist wohl so! Also noch den restlichen Tag genießen, anfangen mit den vielerlei Verabschiedungen und ein wenig das Packen vorbereiten. Der Himmel meint es noch einmal gut mit uns. So genießen wir auf vielerlei Weise unseren letzten Tag. Am Abend haben sich Dooland de Silva, Nandani de Silva und Indika de Silva von unserem Lions Club zum letzten gemeinsamen Dinner angesagt. Insofern ist unsere Tafel im Restaurant Barberyn Reef noch etwas länger. Im Anschluss sollen wir dann alle in die Konferenzhall des Hauses kommen. Da gibt es noch eine Überraschung für uns, eine kleine Ehrung. Für nunmehr 10 Jahre Unterstützung aus unseren Reisen nach Sri Lanka, anfangs als privates Tsunami-Projekt und seit 2006 via Verein „Rosenkinder“. Wir erhalten nicht nur sehr persönliche und schöne Worte, sondern als Geschenk jeder eine kleine persönliche Auszeichnung. Per Skype schaltet sich der Lions Club Past Destrikt Governor Paddy Whitana dazu. Ein sehr würdevoller, persönliche Abschied für uns heute.
Freitag, den 7. Februar 2014
Nach einer kurzen Nacht, aufstehen 3:30 Uhr, machen wir uns mit vollen Koffern und unserem Fahrer Kazun auf zum Airport nach Colombo. Alles sehr früh, denn die Autobahn bzw. auch der Zubringer ist noch nicht fertig. Im nächsten Jahr soll alles fertig sein und dann verkürzt sich die Anund Abfahrt um die Hälfte. Ein weiterer Grund in 2015 wieder zu kommen.
Transfer und Flug, alles ok. Allerdings ein stürmischer Empfang in Hamburg. Am Ende ein paar Hundert Meter vor dem Aufsetzen auf der Landebahn bekommt der Emirates Pilot die Meldung, wieder durch zu starten. Ich habe insgeheim die Hoffnung, sogar nach Sri Lanka zurück zu fliegen. ;-)
Meine 10. Reise ins Land der Rosenkinder ist beendet. Eine überaus ereignisreiche und erfolgreiche zu mal. Was aber viel wichtiger ist, die erfolgreiche Arbeit unseres Vereins geht weiter. Die 11. Reise nach Sri Lanka kommt bestimmt. Dann wieder mit Rundreise, vielen Erlebnissen und bestimmt neuen Erfahrungen für mich und die Mitreisenden.
Sorry, für den wiederum etwas umfangreichen Bericht und danke für die Aufmerksamkeit beim Lesen.
Dieter Kaske