Unser bewährter Lions Club Helfer Dooland hatte uns eine Adresse für unsere Reise in das ehemalige Bürgerkriegsgebiet besorgt – die Ampakamam School. Diese zu besuchen stand am Anfang unserer Rundreise in den Norden und Osten Sri Lankas, die 1.800 km weit in Neuland für uns führte. Schon kurz hinter der uns zuvor schon bekannten heiligen Stadt Anuradnapura begann sich das Leben zu verändern. Hier war damals die Grenze zum Rebellengebiet. Die gut ausgebauten Straßen wurden leerer. Es gab fast nur Mopeds, Tuk-Tuks und öffentlich Busse. PKW‘s wurden Mangelware. Dafür eine große Dichte von Militärstützpunkten. Die Natur bekam die Überhand, kaum noch die sonst üblichen Häuser und Geschäfte am Straßenrand. Ein Militärstützpunkt war unser vereinbarter Treffpunkt. Von dort kam auch die Idee für den Besuch einer Dorfschule. Wir fuhren mit militärischer Begleitung durch ein karges Agrargebiet weiter ins Landesinnere. Sandwege, kaputte Brücken, alternativ durch ein Flussbett bis wir zu der Dorfschule von Ampakamam kamen. 32 Schüler der Klassen 1 bis 5 werden hier von einem Schulleiter und 3 Lehrkräften unterrichtet. Die Schule ist 1942 entstanden und in einem sehr schlechten Zustand. Außerdem befand sich eine Ruine aus der Bürgerkriegszeit auf dem Gelände. Wir nahmen erst mal Kontakt zu den Schülern auf, die anfangs sehr zurückhaltend waren. Mit kleinen Geschenken kamen wir allerdings gut an. Wir erkannten sehr schnell, das Gebäude war in einem sehr schlechten Zustand, teilweise unbenutzbar und das Mobiliar war unzureichend. Kaputte sanitäre Anlagen, ein unbrauchbarer Brunnen, Löcher im Dach und in den Zwischendecken und Wände, die seit Jahrzehnten keine Farbe mehr gesehen haben. Tische und Stühle fehlten oder waren viel zu klein.
Der Schulleiter war allerdings gut vorbereitet und hatte eine Liste mit seinen Wünschen an Gebäude und Inventar zur Hand. Ein erster Blick zeigte, alles realistisch und kein Luxus, aber auch keine Preise. Wir signalisierten unsere Hilfe und forderten eine detaillierte Auflistung der Wünsche mit Preisen an. Der Abschied fiel schwer, aber mit dem Gefühl, da muss unbedingt geholfen werden Schließlich und endlich und sehr schnell bekamen wir dann über unseren Helfer Dooland schon nach 2 Wochen einen Kostenplan für eine Renovierung mit Gesamtkosten von rund 3.000 €. Wir überlegten nicht lange und gaben eine Finanzierungszusage. Dann allerdings wurde es schwierig. Zeitplan, Überwachung bzw. Zahlungsabwicklung waren zu klären und als es dann los gehen sollte gab es in Sri Lanka im Herbst 2018 eine Regierungskrise mit viel Stillstand im Lande, auch für dieses Projekt. Bei unserem Besuch im Jahre 2019 konnten wir das Vorhaben wieder „anschieben“, bekamen eine Realisierungszusage und die Kosten für das Material der Renovierung wurde überwiesen. Wie ursprünglich geplant wurden die Handwerksarbeiten durch das dort ansässige Militär nicht nur beaufsichtigt, sondern auch größtenteils durchgeführt. Ein Besuch der renovierten Schule planten wir 2020 ein. Der kam leider nicht zu Stande, da Captain Mahesh der leitende Offizier der Einheit in der Zeit nicht verfügbar war. Wir trafen ihn allerdings bei unserem Helfer Dooland im Briefgarden und bekamen Bilder von den Renovierungsarbeiten. Insofern der verhinderte Besuch dann im nächsten Jahr.